Eine innovative Technologie sorgt im Jahr 2041 dafür, dass Menschen ins Leben zurückgeholt werden können, die durch Mord oder einen Unfall gestorben sind. Einzige Voraussetzung ist eine digitale Sicherungskopie, die nicht älter als 48 Stunden sein darf. Als der Entwickler des ,,Restore Point“-Programms ermordet wird und sein Backup unauffindbar bleibt, übernimmt die Polizistin Emma Trochinowska die Ermittlungen im mysteriösen Fall. Die Spur führt zu einer Terrorgruppe, die die ,,unnatürliche“ Wiederherstellungstechnologie mit allen Mitteln bekämpft.
Seltener hat in den letzten Jahren ein Film mehr nach einem amerikanischen Remake geschrien als RESTORE POINT. Aber nicht, weil der Film schlecht wäre, sondern weil so ein Streifen einfach typisch amerikanisch ist. Und da die dort eh gerne klauen, statt selbst zu erfinden, dürfte uns davon bald eine Neuverfilmung ins Haus stehen.
Die Geschichte ist sehr originell und wurde trotz keines überbordenden Budgets hervorragend umgesetzt. Die CGIs die ich normalerweise ja hasse, bieten jede Menge kleine Gimmicks, die Spaß machen. Zudem überlagern diese nicht den ganzen Film, was ich eben an diesen Effektschlachten so hasse, sondern werden an den richtigen Stellen behutsam eingesetzt.
Inmitten dieses Szenarios ermittelt eine Dame namens Andrea Mohylová und liefert eine Top-Performance ab. Die Rolle der toughen und rechtschaffenen Polizistin ist ihr wie auf den Leib geschrieben.
Nun sind meine Kenntnisse der tschechischen Filmszene wirklich begrenzt und ich könnte ad hoc nicht einen Streifen nennen, den ich aus diesem Land kenne (es sei denn PAN TAU zählt dazu :o)), aber mit RESTORE POINT setzt Regisseur Robert Hloz mal eine echte Duftmarke.
Den wirklich fulminanten Beginn kann der Film dann zwar über eine Laufzeit von an die 2 Stunden nicht ganz durchhalten, was auch damit zusammenhängt, dass der mittlere Abschnitt einfach durch die Story bedingt, etwas ruhiger ausfällt, um gegen Ende dann wieder anzuziehen und mit einer wirklich sehr schicken Wende aufzuwarten.
Die Vergleiche mit BLADE RUNNER, die ich überall lese, halte ich zwar für etwas hoch gegriffen, aber als kleiner Bruder von MINORITY REPORT geht der Streifen schon durch, zumal er eine sehr ähnliche Optik hat – allerdings mit deutlich weniger Geld realisiert.
Zudem glaube ich, dass die Darstellung der Welt im Jahre 2041 durchaus realistisch anmutet, was Gebäude, Technik und Computersysteme betrifft, also gar nicht weit hergeholt scheint. Ob man allerdings Menschen wieder zum Leben erwecken kann, wage ich zu bezweifeln.
Fazit: Ein wirklich überraschend gelungener Streifen aus dem Land der langen Biertradition, der sowohl technisch, als auch in der Geschichte, überzeugen kann. Und hier bin ich noch mal am Anfang: Ein US-Remake (vielleicht sogar vom Hloz selbst inszeniert) ist für mich so sicher wie das berühmte Amen in der Kirche.