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„Restore Point“ ist eine osteuropäische Co-Produktion, kann sich echt sehen lassen und erzählt von einer Welt, in der man sich (nach einem gewaltsamen Ableben) wiederbeleben lassen kann - da man sein Bewusstsein spätestens alle 48 Stunden auf einen Chip hochlädt und sich somit quasi „unsterblich“ macht. Dabei sehen wir einer Polizeikommissarin zu, wie sie in einer Welt aus Wiedergeburten und Terroranschlägen in einem Mordfall ermittelt, der ihr einige unangenehme Wahrheiten über diese futuristische Gesellschaft und die tonangebende Technologiefirma aufzeigen wird… 

Backup Runner

Hübsch hübsch. Das dachte ich mir viel öfters bei „Restore Point“ als ich es mir vorher hätte erhoffen können. Bei einigen futuristischen Bauwerken und Technikspielereien, bei der Hauptdarstellerin, bei der Grundidee, bei Sets und Stimmung. Was hier Tschechien und Co. bodenständig und doch hochwertig abliefern, das kann man kaum seinen Augen glauben. Meist sind es nur Momente, Bilder, Häuser oder eine eiskalte Zukunftsmusik. Dennoch muss man das erstmal so einwandfrei (und in diesen wenigen Momenten auf/über Augenhöhe mit Hollywood) hinbekommen. Selbst wenn ich bei einigen Hochhäusern und Stadtdetails oft genug gedacht habe, dass man wohl nächstes Jahr schon anfangen müsste zu bauen, um das Anfang der 2040er einigermaßen fertig stehen zu haben. Die Leverkusener Brücke (A1) dauert ja schon gefühlt ein Jahrzehnt… Aber das ist ein anderes Thema. „Restore Point“ überzeugt mich vor allem mit seinen Details, Kleinigkeiten und seiner Sauberkeit. In der Technik, in der Umsetzung, in seiner (durchaus klischeehaften Krimi-)Geschichte. Selbst wenn ich im letzten Drittel etwas müde wurde und der Story die Wendungen und Luft ausgeht, klar wird, dass hier kein großer Showdown mehr kommt, war ich mit der runden Sache durchaus zufrieden. Ein Welt, in die ich gerne abtauche. Ein Europa von (über)morgen, wo meine Augen immer wieder glänzten. Allein bei der Fahrt vor dem feuerspeienden Industriegelände. Mit Skepsis vor Großkonzernen. Mit einer toughen Heldin. Mit rundum zugänglicher, nachvollziehbarer, intelligenter und nie zu verkopfter Sci-Fi. 

Fazit: Klonality Report… Ostblock-Cyber-Thriller zwischen tollen Technikdetails, eiskalter Stimmung und lahmen Krimiklischees. Dennoch allein wegen der Atmosphäre und futuristischen Feinheiten mehr als nur ein „Black Mirror by the way of Tatort“. 

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