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Social-Media-Thriller bilden ein mittlerweile fest etabliertes Subgenre, in deren Zentrum fast immer die Frage steht, inwieweit Grenzen überschritten werden, um eine gewisse Form von Ruhm zu erlangen. Das Spielfilmdebüt von Regisseurin Sylvia Caminer, basierend auf dem Drehbuch von Hauptdarstellerin Dani Barker schlägt ebenfalls jenen Weg ein.

New York: Webstarlet Jess (Barker) filmt Klienten bei der Ausübung diverser Fetische und hält sich damit gerade so finanziell über Wasser. Sie nimmt den Auftrag an, für Autor Tom (Luke Cook) ein Drehbuch zu vollenden und findet sich schon bald in einem Waldgebiet ein, in dem Tom in einer umgebauten Scheune lebt. Nach dem Lesen des Skripts entwickelt sich ein perfides Katz - und Mausspiel…

Der Stoff steigt relativ geschickt ein, indem er sogleich ein wenig in die Irre führt. In einer Holzbox befindet sich ein latent jammernder Typ, während um ihn herum eine Domina mit russischem Akzent stolziert. Kurz darauf entpuppt sich jene Mistress als Jess, die in eine ihrer vielen Verkleidungen geschlüpft ist, die Szenerie heimlich filmte und das Video rasch hochlädt. Eine wandelbare Erscheinung, charakterlich allerdings nicht allzu sympathisch.

Beim Zusammentreffen zwischen ihr und Tom kommt natürlich sogleich eine Form von Argwohn ins Spiel. Man hätte sich schließlich auch an einem neutraleren Ort treffen können.
Immerhin schwingt dem Treiben anfangs noch eine leicht erotische Komponente ohne erwähnenswerte Nacktheit mit, welche die Machtverhältnisse nicht ganz eindeutig aufzeigt.
Schließlich könnte auch Jess ein perfides Spiel anzetteln und auch bei Tom scheint der Anlass eine Drehbuches eher fadenscheinig.

Mit der Konzentration auf weitgehend zwei Figuren geht die Geschichte ein nicht unerhebliches Risiko ein, doch die dramaturgische Steigerung ist durchaus im Sinne eines gelungenen Spannungsbogens. Zumal der Chose ein kleiner Überraschungseffekt gelingt, während die letzten Minuten ein wenig unausgesprochen anmuten, jedoch in eine bestimmte Richtung tendieren.

Bei alledem spielt man auf mehreren Ebenen mit den Risiken von Webinhalten und die Verantwortung derer, die sie online stellen. Die Abwicklung kommt ohne moralinsauren Zeigefinger aus, obgleich sie eindeutig Stellung bezieht.
Wer im Zuge dessen Blut, Gewalt und Eskalationen sucht, wird eventuell enttäuscht werden, doch lässt man das Ausmaß ein wenig auf sich wirken, sitzt die Pointe durchaus.
6 von 10



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