Review

iHaveCNit: Gran Turismo (2023) – Neill Blomkamp – Sony Pictures

Deutscher Kinostart: 10.08.2023

gesehen am 10.08.2023 in Dolby Atmos

Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 1 – Reihe 14, Platz 13 – 20:15 Uhr

Ein sehr interessanter Kinostart in dieser Woche ist Neill Blomkamps „Gran Turismo“, der mit den Genregrenzen, die er überschreitet eine sehr interessanter Mischung aus Biopic und Videospielverfilmung mit Rennfahrer-Action verbindet und einen durchaus positiven Eindruck bei mir hinterlassen.

Der Marketingexperte von Nissan, Danny Moore ebnet den Weg für eine Kooperation zwischen Nissan und den Entwicklern der Rennspiel-Simulation „Gran Turismo“. Im Rahmen eines strengen Auswahlprogramms sollen die talentiertesten Spieler der Welt für den internationalen Profi-Rennsport ausgebildet werden. Der junge talentierte Gran-Turismo-Spieler Jann Mardenborough aus Cardiff hat es als Kind eines Arbeiters und ehemaligen Fußballspielers schwer seine wenig greifbare Leidenschaft für das Spiel als große Vision für seine eigene Zukunft zu verkaufen. Bis Nissan und die Entwickler von Gran Turismo auf ihn aufmerksam werden und er sich seinen Weg in den GT Academy und den professionellen Rennsport trotz vieler Hindernisse und dem strengen Coach Jack Salter erkämpft.

„Gran Turismo“ hat mir als Film durchaus sehr gut gefallen. Natürlich drängt sich bei all dem Product Placement im Film der Verdacht auf, einen 135-minütigen Werbefilm für Nissan, Gran Turismo, etc. anzusehen, aber wenn wir auf den Rennsport als Marketingmonster mit all dem dort vertretenen Product Placement und Sponsoring werfen, dann ist das Ganze im Film nur autenthisch und der Film hat auch gar nicht den Anspruch, sich kritisch damit auseinanderzusetzen. Viel eher legt der Film den Fokus auf eine klassiche Heldenreise eines Underdogs mit vielen Höhen und Tiefen. Der Film nimmt sich der Geschichte des reellen Jann Mardenborough an und gibt dessen Biopic natürlich einen notwendigen dramaturgischen Unterbau und es wird hier und da etwas zugedichtet, was ich persönlich auch nicht verkehrt finde, weil es ja immer noch um einen Film zum Zweck der Unterhaltung und nicht zum Zwecke einer Dokumentation geht. Dabei bedient sich der Film dramaturgisch natürlich an vielen guten und auch vielleicht weniger guten Filme, die nicht nur Rennsport zum Fokus haben, sondern auch eine klassische Mentor-Mentee-Konstellation bieten. Von „Driven“ bishin zu „Rush“, „Le Mans 66“ und dem Tom Cruise-Paket „Tage des Donners“ und „Top Gun: Maverick“ lässt sich natürlich einiges erkennen. Die Action im Film ist durch rasante Schnittbilder, interessante Drohnen- und Kameraperspektiven sowie interessanter visueller Effekte und einem interessanten Grafikdesign samt selbstverständlicher Texteinblendungen gekennzeichnet und bietet paradoxerweise trotz unübersichtlicher Action so etwas wie übersichtliche und rasante Action, die irgendwie eine gewisse Immersion und Kombination aus dem Gefühl für die Rennsportsimulation Gran Turismo als auch die tatsächliche Rennstrecke liefert.

„Gran Turismo“ – My First Look – 8/10 Punkte.






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