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Mit Sicherheit ist "Trance" aka "The Eternal" nicht das, was sich mancher unter einem Horrorfilm vorstellt. Der deutsche Titelzusatz unterstellt da vorab natürlich etwas ganz anderes und auch der Titelzusatz des Originals "Kiss of the Mummy" ist nicht unbedingt hilfreich, da im Film zwar eine Moorleiche vorkommt, aber man es trotzdem nicht mit einem typischen Mumienfilm zu tun hat. Letzlich passt die Horror-Schublade von allen Genrezuweisungen zwar noch am ehesten, allerdings fällt Almereydas Werk auch in Gesellschaft aller möglichen phantastischen Filme noch als eine gar selten seltsame Chimäre auf, die gleichermaßen Anteile eines surrealen Dramas und einer Groteske aufweist.

Die Handlung spielt sich vornehmlich in den labyrinthartigen Zimmerfluchten eines alten Herrenhauses auf einer Meeresklippe irgendwo an der irischen Küste ab, was bezeichnend für die grundsätzliche Atmosphäre des Filmes ist und in stilistisch sehr geschmackvollen Bildern eingefangen wurde. Ein wenig erinnert "Trance" da bisweilen an die Ästhetik von Ken Russells rauschhafter Seance aus dem Jahre 1986 - very gothic indeed!

Genau dorthin verschlägt es Jim (Jared Harris) und Nora (Alison Elliott in einer Doppelrolle), um einerseits Noras Großmutter einen Besuch abzustatten und andererseits dabei die gemeinsame Alkoholsucht zu therapieren. Allerdings hat ihr verschrobener Onkel Bill im wahrsten Sinne des Wortes eine Leiche im Keller, mit der Nora unwissentlich mehr verbindet als ihr lieb sein kann.

Das Alkoholproblem der beiden Protagonisten wird im Verlauf der Handlung auch immer wieder aufgegriffen, um fast schon als Running Gag den Film durch einen sehr skurrilen, oft makaberen Humor anzureichern. Allerdings nötigt diese bisweilen sehr trockene Ironie dem Zuschauer ab, den Film nicht stur durch eine Brille der Ernsthaftigkeit zu betrachten, da die ansonsten nicht allzu tiefgründige Story, um diese Facette beraubt, nicht gewollt schräg und morbide, sondern vielmehr oberflächlich, ja geradezu banal anmutet.

Eine bedeutsame Rolle spielen in diesem Kontext die Dialoge, die zumindest im Originalton einen Großteil der grotesken Komik transportieren und sich durchaus auf literarischem Niveau bewegen. Dieses Niveau wird auch erkennbar am Voiceover-Kommentar der jungen Alice (ideal besetzt mit Rachel O'Rourke), einem weiteren gespenstischen Mitbewohner des Hauses, die von einer scheins allwissenden Perspektive aus das Geschehen erzählt und bisweilen gar poetisch kommentiert.

Visuell bemerkenswert sind die ästhetisch wunderschönen, surrealen Traum- und Erinnerungssequenzen und überhaupt kann man der Produktion ein fast schon märchenhaftes Flair bescheinigen. Ob da nun jedes einzelne Handlungselement mit jedem anderen logisch nachvollziehbar verknüpft ist, erscheint doch eher von marginaler Bedeutung, wenn der Gesamteindruck des Potpourris so herrlich wunderlich und unkonventionell ausfällt. Dies gilt gerade auch für die Handlung selbst, die bis zum Ende hin unberechenbar bleibt und mit einem Ausgang aufwartet, der zumindest im Mainstreambereich für gewöhnlich als untauglich betrachtet wird.

Mit Sicherheit nicht uneingeschränkt empfehlenswert für jedermann. Für ein spezielles Publikum dafür umso mehr.

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