In "Trance" sind wirklich tolle Bilder zu sehen. Tolle, hypnotisch wikende Momentaufnahmen und surreale Steadicamfahrten machen die Optik zu einem Erlebnis. Doch was uns hier an Story angeboten wird, ist lächerlich. Regisseur Almereyda reißt zirka tausend verschiedene kleine Handlungsstränge an, wirbelt mit diesen herum, findet aber letzten Endes nicht mehr den Anschluß.
Handlungsstrang Nummer 1: Das Ehepaar Jim und Nora sind Alkoholiker. Nora hat Visionen und Abstürze und auch noch ein Kind, das wie ihr jüngerer Bruder aussieht. Beide entschließen sich mit dem Alkohol aufzuhören, und Noras Onkel und Großmutter in Irland zu besuchen.
Handlungsstrang Nummer 2: Joe. Der ehemalige Lover von Nora soll ein unheilvolles Vorzeichen für Irland darstellen. Der Typ hört "Stiff Little Fingers" und ist der Vater von Noras abgetriebenen Kind.
Handlungsstrang Nummer 3: Onkel Bill Ferriter. Der Typ ist angeblich blind und unterhält im Keller des riesigen irischen Anwesens ein kleines Mumienmuseum, in dem er eine uralte, mumifizierte Druiden und ihren weltlichen Lover gerettet hat. Er hört stimmen, und meint die Druidin wäre noch im Haus - irgendwie...
Handlungsstrang Nummer 4: Die Großmutter. Niemand darf sie sehen, sie darf nicht aus dem Bett. Sie scheint Angst vor der Mumie zu haben.
Hinzukommen noch kleine Mysterien über die kleine Alice, dem eigenartigen Anwesen, in dem es hundere von Gängen gibt, dem Gärtner Shaw, dem Druidenkult... und noch nach einer Stunde hat man keine Ahnung zu was für einer Geschichte dieses ganze Brimborium führen soll. Erst nach 61 Minuten erfahren wir den Clou: Ein 2000jahre alter Geist treibt hier sein Unwesen, und macht sich den Körper von Nora zu Eigen, um alle ein wenig zu töten.
Äußerlich ist "Trance" sicherlich interessant, inhaltlich hab ich selten etwas derart unzusammenhängendes und lamgweiliges gesehen. Selbt Christopher Walken mit seiner geschmacklosen rosa Brille kann hier nichts retten.
"Trance" versetzt weder den Zuschauer noch seine unmotivierten Darsteller in Trance. Bei "Trance" scheint nur einer wirklich in Trance gewesen zu sein: Nämlich der Regisseur.