Breaking Very Bad
Mit „God Is A Bullet“ schießt sich Nick Cassavetes zurück ins Regierampenlicht… oder endgültig ins Abseits? Wir werden sehen. So oder so wird hier (im über zweieinhalbstündigen Director's Cut auf dem FFF) von einem verzweifelten Detective, Vater und Versager (?) erzählt, dessen Tochter von einer abartigen Satanssekte entführt wird und die er nun befreien will - und eine Aussteigerin dieser ekligen und volltätowierten Truppe hilft ihm dabei…
Ideologische Ladehemmungen
Ein leeres Epos? „Expand4bles“ ist ein Kindergeburtstag dagegen? Maika Monroes Beweis, dass sie schauspielern und mehr als nur top aussehen kann? Ja, alles irgendwie korrekt. „God Is A Bullet“ ist ein wilder Ritt mit Schlangengift, Tattookult, Männerkomplexen und Kiesgrubenschlachtplatte. Mit etlichen bekannten Gesichtern, viel amerikanischem Trauma, radikalen Ansichten und comichafter Überzeichnung, die sich dennoch voll ernst nimmt. Köstlich. Es ist ein Leichtes dieses (oft auch langgezogene) Chaos zu verreißen. Aber irgendwie erinnerte er mich in seiner verplanten und wirren Art an bestes Bahnhofskino. Menschenverachtend. Oberflächlich. Mit Country und USA-Flagge im Rücken und Maschinengewehr im Anschlag. Grimmig und gallig. Und doch irgendwie drollig, naiv und schmunzelig. Nennt's pervers. Aber ich finde die Mischung unterhaltsam. Selbst wenn diese ungeschnittene Langfassung durchaus zu gestreckt und quasselig wirken kann. Dennoch: uncut ist immer vorzuziehen.
Beschädigte Ware
Fazit: Cassavetes gelingt hier ein überlanger Americanaalptraum mit Actionsplatter, Racheroadtrip, Satanic Panic und kaputter Romantik. Volle Wundertüte. Ein echter Exploitationer. Nimmt sich sauernst, ist dennoch trashig. Miss Monroe sensationell, so gut wie nie. Viele Tattoos, riesige Einschusslöcher. Ein Überraschungsei mit abgeschossenem Kiefer und getackerten Schnittwunden.