Fast großartig…26.07.2023
Der Rahmen
Natürlich hat der desillusionierte Söldner Tyler Rake die Ereignisse bei der ersten Extraction überlebt, wenn auch nur knapp. In einer Berghütte in Österreich kommt er wieder zu Kräften, ja, das Leben auf der Alm am See hat so seine Vorteile, da hackst Holz, fängst an Fisch, dazu noch abends an schönen Braunen direkt vom Ofen…nun, die Idylle hält nicht lang, denn ein Auftrag kommt daher: die Schwester von Tylers Exfrau sitzt mitsamt zwei Kindern in einem Gefängnis in Georgien ein, um dort dem Gangster-Familienoberhaupt nahe und als Frau zu Willen zu sein. Also auf, schnell fit gemacht auf Rocky-Art, und dann mit dem Team nach Georgien. Doch man hat die Rechnung ohne den Bruder des Ganoven gemacht, denn als es beim Ausbruch Opfer gibt, soll die Familie wieder eingefangen werden…und so geht die Hatz in Wien weiter, bis sich schließlich die zwei Hauptprotagonisten zum Endkampf gegenüberstehen. Bis dahin indes gibt es viel Blut, viel Action und sehr schöne Plansequenzen zu sehen
Gucken oder nicht?
Unbedingt, am besten direkt im Double-Feature mit dem Vorgänger
Warum?
Es gibt aktuell nur sehr wenige Actionfilme mit größerem Budget, und nach meinem Gefühl gibt es in Summe ohnehin viel weniger Actionfilme als in den seligen Neunziger Jahren…hach…egal, man muß mit dem Leben, was Netflix einem serviert. Schwierig, wenn man gewisse Filme auf der großen Leinwand sehen will, denn da gehören Filme wie dieser hin. Hemsworth ist in der Hauptrolle eine Bank, die Action ist super choreographiert, und wenn man das Militärgenre mag, dann fühlt man sich hier wirklich wohl. Die ersten zwei großen Actionsequenzen sind echt prima, da bleibt einem der Mund fein offenstehen, und bis Wien hätte ich auch die Höchstnote vergeben. Doch dann…flacht das Treiben ab, der Endkampf ist belanglos, es gibt keine Schergen mehr, sondern nur noch ein flaches Schlußgestechel mit dem Messer...schade, denn hier fehlt einfach der Höhepunkt nach Seagal-Art, also sich durch zahlreiche Mieslinge durchkämpfen und dann, als Belohnung, den Chef wegmetzeln. Aber das ist Gejammer, denn der Film ist durchgängig sauber Inszeniert, mit viel Übersicht in den Kampfszenen, mit gesunder Härte, da hätte ich nix gegen einen dritten Teil.
Die Note
Es hätte perfekt sein können, doch die Drehbuchautoren haben geschludert. Beim Vorläufer monierte ich noch die große Anzahl an gemeuchelten Unschuldigen, hier moniere ich den großen Actionabbruch im finalen Drittel, daher auch für Teil 2 voll verdiente 8/10.