Nach dem tollen Trailer dachte ich nur: Wow, der hätte das Potenzial zum Film des Jahres..... Hätte, hätte, Fahrradkette. Das Gegenteil ist der Fall, zumindest meiner Meinung nach. Okay, der Aufbau von Los Alamos und der Zeitdruck beim Wettlauf um die erste Atombombe ist schon echt stimmig geworden. Auch das schlechte Gewissen bzw. das Bewusstwerden, dass die Büchse der Pandora geöffnet wurde, kommt auch gut rüber. Aber solche positiven Eindrücke bietet mir persönlich der Film eindeutig zu wenig. Mir war der einerseits mit seinen drei Stunden Laufzeit viel zu zäh, gleichzeitig aber auch viel zu unübersichtlich erzählt weil er ständig zeitlich hin und her springt. Eine Szene mit dem Jungen Oppenheimer, dann switcht das ganze wieder in eine der schier endlosen Befragungen, Anhörungen usw. Jahre/Jahrzehnte später.
Für ein Biopic auch viel zu oberflächlich und zu wenig Substanz, was die Person Oppenheimer einfach nur blass hinterlässt. 2/3 der Anhörungen und Prozesse raus und dafür mehr Oppenheimers persönliche (Vor-)Geschichte rein und der Film wäre um einiges interessanter geworden.
Visuell und handwerklich top und mit vielen bekannten Gesichtern, bis in die Nebenrollen gut besetzt, leider trotzdem recht nüchtern und unterm Strich schlicht zu langweilig.
5 von 10