Darf ich vorstellen... die Coens!
"Blood Simple", das berühmte Erstlingswerk der Coen-Brüder. Und trotz so manch einem Meisterwerk, welches in den darauffolgenden 20 Jahren folgte, steht der Thriller noch immer fest als einer der besten Film Noirs seines Jahrzehnts und als eines der besten Regiedebüts aller Zeiten. Erzählt wird in subtil-stylischen Bildern von einem eifersüchtigen Ehemann, der seine untreue Frau und ihre Affäre von einem Auftragskiller beseitigen lassen will... Doch der Plan geht alles andere als auf und schnell wird wesentlich mehr Blut vergossen, als allen Seiten lieb sein dürfte...
Der zwielichtige Krimi wirkt heute zwar wie eine Fingerübung für die zwei begabten Brüder, effektiv und lässig und einfach anders ist "Blood Simple" aber auch heute noch. Erst recht wenn man wie ich, die etwas ernsteren Werke der Wunderkinder ala "No Country For Old Men" am meisten mag. Nicht dass sich durch die zwielichtigen Pläne und etwas verplanten Figuren in "Blood Simple" absolut gar kein schwarzer Humor zieht, doch der ist eher sekundär. In aller erster Linie ist dieser moderne Film Noir spannend, überraschend und konsequent bis zur letzten Minute. Inklusive einer damals unfassbar scharfen Frances McDormand. Intrigen, Missverständnisse, mörderische Inkompetenz und tödliche Irrtümer - alles was die Coens später auszeichnete ist schon da. Nur etwas ungeschliffener und roher. Doch gerade das hat eine einnehmende Wirkung und entwickelt einen brutal fesselnden Sog.
Fazit: ein Neo(n)-Noir, der zwei der talentiertesten Schreiber und Regisseure der letzten 50 Jahre auf die Karte gesetzt hat. Töten ist gar nicht so einfach... aber verdammt unterhaltsam!