Die junge, mit dem Barbesitzer Julian verheiratete Abby will mit ihrem Liebhaber Ray aus der Einöde der texanischen Kleinstadt abhauen. Der eifersüchtige Julian schickt ihr jedoch einen bezahlten Killer auf den Hals, der sein eigenes Spiel spielt. Plötzlich ist nämlich der Gatte tot, und die beiden Liebenden stehen im Kreuzfeuer des gedungenen Mörders.
Der Kurzinhalt kann nur schwer das wiedergeben, was in Joel Coens Leinwanddebüt an Handlung (incl. diversen Nebensträngen) abläuft. „Blood Simple“ ist eine gelungene Mischung aus Melodrama, Psychothriller und Film Noir. Die scharfsinnig berechnete Spannung des ständigen Wechselspiels zwischen Täter und Opfern zwingt den Zuschauer dazu, bis zum überraschenden Ende gebannt vor dem Fernseher zu verharren. Die Doppelbödigkeit mancher Szenen kommt dann besonders gut zum Ausdruck, wenn sich Abby und ihr Liebhaber gegenüberstehen und sich gegenseitig des Mordes bezichtigen. Der bezahlte Killer ist eine Figur ganz im Stile Michael Myers, denn auch er taucht immer dann auf, wenn man es nicht vermutet. Der Schlußakt von „Blood Simple“ ist modisch brutal aufgebauscht und paßt nicht ganz zur bisherigen, mehr eleganten Darstellung mörderischer Umtriebe. Dennoch ist der Film in seiner Gesamtheit eine so homogene Leistung, die man bei einem Debüt selten erlebt. Mit John Getz, Frances McDormand, Dan Hedaya, M. Emmet Walsh u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin