Zufrieden liegen Penelope (Candice Rialson) und Ted (Perry Bullington) nebeneinander im Bett. Doch die gute Laune und die angenehme Stimmung nach dem Sex werden urplötzlich zerstört, als Pennys Vagina aus heiterem Himmel zu sprechen beginnt und über die wenig berauschende Performance des Lovers ablästert, woraufhin dieser die beleidigte Leberwurst gibt und verbittert von dannen zieht. Und nachdem die Muschi - sie heißt übrigens Virginia - erst einmal damit angefangen hat, hört sie nicht mehr auf zu quasseln. Immer wieder gibt die Schnatterliese ihren Senf dazu, was mitunter zu Problemen und Mißverständnissen führt. Außerdem singt Virginia, gerne und oft. Schließlich vertraut sich Penny ihrem Psychiater, Dr. Pearl (Larry Gelman), an, der das Potential der ungewöhnlichen Labertasche sofort erkennt und sich ihrer als Manager annimmt. Bald schon sind Penelope und Virginia gefeierte Stars, doch glücklich ist Penelope damit nicht.
Eine sprechende Vagina, die ihre Besitzerin zur Verzweiflung treibt, gab es bereits in Claude Mulots Erotikklassiker Le sexe qui parle (Pussy Talk, 1975), welcher sich einer frivolen Idee des Franzosen Denis Diderot aus dem achtzehnten Jahrhundert annahm. Darauf findet man in Tom DeSimones Chatterbox! jedoch keinen Hinweis, da der unfeine Exploitation-Filmemacher (Hell Night) die originelle Idee frech klaute und als seine eigene ausgab. Pfui! Er hatte sogar den Nerv zu behaupten, es handle sich hierbei um eine "wahre Geschichte"! Egal, im Vergleich zur französischen Quasselstrippe zieht das amerikanische Plappermäulchen sowieso den Kürzeren, in allen Belangen. Was aber nicht heißen soll, daß das Rip-Off nicht ansprechend unterhält, denn das tut es durchaus. Das liegt nicht zuletzt an der 2006 verstorbenen Hauptdarstellerin Candice Rialson (Candy Stripe Nurses), die mit ihrem entwaffnenden Charme, ihrem hübschen Gesicht und ihren wohlgeformten Brüsten die Blicke spielerisch auf sich zieht und den Film problemlos auf ihren zierlichen Schultern trägt. Sie ist in beinahe jeder Szene zu sehen, im Gegensatz zu Pennys plappernder Muschi, die stets verdeckt bleibt.
Wer jetzt denkt, daß DeSimone die vulgäre Thematik bis zur letzten schmierigen Schlüpfrigkeit melkt, der denkt falsch. Chatterbox! ist im Herzen eine bittersüße (mehr süß als bitter) Komödie, locker, leichtgewichtig, gutmütig und grundsympathisch. DeSimone hält die Exploitation-Elemente an der kurzen Leine, der Anteil von unanständigen Ausdrücken wie "fuck" oder "cunt" ist verschwindend gering, und wären nicht immer wieder Rialsons Brüste zu sehen, dann könnte dieser grobe Unfug fast als Film für die ganze Familie durchgehen. Ob bzw. wie viel Spaß man an Chatterbox! hat, hängt davon ab, ob man mit dem Humor etwas anfangen kann. Der punktet weder mit Anspruch noch mit Originalität, ist gleichermaßen albern wie dämlich, und selbst Virginias eher lahme Sprüche können meist nur ein müdes Grinsen hervorlocken. Aber dann sind da wieder Candice Rialsons gewinnende Performance und ihre prachtvollen Titten, und es fällt schwer, dem Film böse zu sein. Erwähnenswert ist noch, daß die Bildgestaltung von Tak Fujimoto stammt, daß man beim aufgesetzt wirkenden Ende die Augen verdreht und daß der amüsante Quatsch in Norwegen Snakkeboksen heißt. Klingt irgendwie niedlich, oder?