Vergiss mein nicht! (2004)

Das schönste auf der Welt ist es eine Beziehung zu einem Menschen zu haben, der einen liebt. Doch, wie alles schöne im Leben, hält auch sie meist nicht ewig. War die Beziehung aber eine richtig "Große", dann bleibt vor allem einwas zurück: Der Schmerz und der schreckliche Gedanke daran, dass etwas Großartiges für immer vorbei ist. Wäre es da nicht schön, wenn man diese Gedanken löschen könnte, so als wäre es nie passiert? In der Fiktion von Drehbuch-Ass Charlie Kaufman funktioniert es jedenfalls und das zeigt er uns in einem Film von höchster Brillanz!

"Eternal Sunshine of the Spotless Mind" ist ein wirklich großartiger Film, bei dem wirklich alles richtig gemacht wurde. Angefangen bei der Geschichte, die wirklich eine großartige Idee aufweist, welche nur einem Genie entspringen kann. Das daraus resultierende Drehbuch steckt nur so voller Skurriler Ideen und Einfälle, welche teils wirklich kaum zu glauben sind. Dargestellt von einem tollen Schauspielerteam, dass vor allem durch 2 wirkliche Größen auffällt, die hier wohl eine ihrer größten Leistungen der jeweiligen Karriere präsentieren. Aber mehr dazu später.

Hauptsächlich spielt der Film in den Gedankenwelten der Hauptperson, Joel, aus denen ein wichtiges Detail gelöscht werden soll: Die Beziehung zu Clementine. Doch das erweist sich schwieriger als erwartet wenn der Patient, im inneren, diese Erinnerung eigentlich nicht wirklich aufgeben will. Dabei zeigt uns Drehbuchautor C. Kaufman und Regisseur Michel Gondry die Gedankenwelten so, wie sie wirklich sind. Total verworren und völlig durcheinander gewürfelt. Jeder der sich an seine Träume erinnern kann, wird hier das ein oder andere Deja Vü-Erlebniss haben, denn unsere Träume sind auch alles andere als "Realistisch"! Der eine Gedanke verknüpft sich mit dem nächsten, die Erinnerungen vermischen sich in wild geschnittenen und sehr ruhigen Szenen miteinander. Dabei wird mit visuellen und akustischen Stilmitteln nur so gespielt und der Zuschauer erlebt teilweise Eindrücke, die er so wohl noch nie erlebt hat. Wir erfahren was während der Beziehungsgeschichte so alles geschehen ist, müssen dabei aber höllisch aufpassen, das wir nicht durch einander kommen und entziffern was wirklich geschah und was Fiktion ist.

Auf eine chronologische Abfolge wird gepfiffen. Der ca. 10 minütige Prolog ist in Wirklichkeit gar nicht der Anfang und wir werden gleich mit einem kleinen Rätsel fragend zurück gelassen, welches erst viel später aufgeklärt wird. Nachdem nun folgenden Vorspann beginnt dann der bereits oben erklärte Hauptteil, der natürlich auch nicht vollkommen chronologisch ist, um dann in einem netten aber immer noch nicht ganz erklärbaren Finale zu enden. Wirklich innovativ, voller toller Ideen und wirklich mal was "Anderes".

Ein weiterer Punkt, zum Gelingen des Streifens, ist aber auch das perfekte Schauspiel was einem hier geboten wird. Jim Carrey beweist einmal mehr, das er ein Tausendsassa ist, der wirklich jede Rolle schier perfekt ausfüllen kann und dabei aber nie vergisst irgendwo eine gewisse Komik, in einen schier unerträglich traurigen Charakter einfließen zu lassen. Man kann nur hoffen, dass die Oscar-Jury ihn beim nächsten Mal nicht wieder übergeht.
Daneben spielt eine brillante Kate Winslet und viele gute bekannte Schauspieler wie Kirsten Dunst und Elijah Wood in Nebenrollen. Ein wirklich tolle Auswahl!

Zur akustischen Stil-Genialität gebührt sich dann auch noch ein wunderbarer Soundtrack, der einfach durchgehend passt und wirklich wunderschön ist!

Fazit: Ein wirklich großartiger Film, aus der Feder eines brillanten Drehbuchschreiber, der einmal mehr beweist, dass er einfach das Zeug für ungewöhnliche Geschichten hat. Gefüllt mit vielen unglaublich skurrilen Ideen, welche im Film wirklich optimal, durch eine großartige Inszenierung und mit netten Spielereien dargestellt und durch Oscar-Reife Darsteller zum Leben erweckt werden!
Ein Meisterleistung von allen Beteiligten, bei der wirklich mal alles stimmt! Mehr davon!

Wertung: 10/10