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Während Zombies und Vampire immer noch regelmäßig in Erscheinung treten, um Filmfans ihren blutigen Taten beiwohnen zu lassen, zeigen sich Werwölfe in den vergangenen Jahren etwas zurückhaltender. Co-Autor und Regisseur Mark Cantu wird mit seinem Werk nicht im Olymp der Werwolffilme landen, doch es gelingt ihm ein Genrebeitrag, der vor allem eine Menge Herzblut aufweist.

Eine Filmcrew um Produzentin Alex will in einer abgelegenen Waldgegend Pennsylvanias ein Projekt realisieren und startet Probeaufnahmen in der Nähe eines legendären Gruselanwesens. Doch als die Dämmerung hereinbricht, sieht man sich von Werwölfen umgeben und muss sich etwas einfallen lassen, um die Nacht zu überstehen…

Dass es sich hier um Werwölfe als Bedrohung handelt, machen die ersten Minuten unmissverständlich klar, als Feiernde einer eher düsteren Party von ihnen attackiert werden und der pelzige Unhold mit seinen Pranken blutig um sich schlägt. Die Einführung der Filmcrew beinhaltet zwar einige Stereotypen und beinahe namenloses Kanonenfutter, doch mit einer alternden Filmdiva und einem zynischen Pyrotechniker befinden sich auch zwei eher auffällige Persönlichkeiten an Bord.

Derweil lassen die Angriffe nicht lange auf sich warten und obgleich die Identität hinter den Verwandelten relativ früh enthüllt wird, drückt das Treiben ordentlich auf die Tube und vergeudet keine Zeit mit Nebensächlichkeiten. Eher gibt es einen kleinen Parallelhandlungsstrang in einem Polizeirevier, um noch ein paar Opfer am Rande mehr einzubinden. Die dazugehörigen Effekte sind allesamt praktischer Natur. Das Zulangen der Bestien wird zwar meist nur angedeutet, doch als Resultat gibt es zahlreiche Fleischwunden, abgetrennte Köpfe und Arme, anbei einen offenen Bruch und literweise Kunstblut mit Gekröse.

Bei alledem gibt es noch kleine Einschübe von Situationskomik und sogar ein wenig das Thema von Familienzusammenhalt gekoppelt mit Traditionen, während das Team logischerweise zusehends dezimiert wird, was noch nicht einmal grundlegend auf Kosten der Werwölfe geht. Der Humor hätte teils etwas weniger erzwungen untergebracht werden können und am Ende wird etwas zuviel geschrien und gejammert, doch das Finale untermauert einmal mehr, mit wie viel Liebe zum Detail herangegangen wurde.

Entsprechend sind die Mimen mit Spielfreude bei der Sache, der Score treibt latent ordentlich an und während die Werwolfverkleidungen fast schon vertraut altmodisch anmuten, bilden Blut, Witz, Tempo und Spannung eine angenehme Einheit, um die kurzen 81 Minuten auf anspruchslose Weise zu verbringen.
6,5 von 10





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