Psychiater James Martin wird gebeten, die Zurechnungsfähigkeit des Serienmörders Edward Brady zu beurteilen, dessen Hinrichtung unmittelbar bevorsteht. Schon bald fühlt sich Martin wie in einem Albtraum: Brady behauptet, von Dämonen besessen zu sein – und prophezeit Martin, dass dieser noch am selben Tag drei Morde begehen werde...
Und der Zuschauer rätselt natürlich die ganze Zeit mit. Ist Brady wirklich von einem Dämon besessen oder will er nur seine Haut retten? Und dabei kommen immer wieder Zweifel, sowohl an der einen als auch anderen Theorie auf.
Allerdings passiert hier nicht wirklich viel. Man konzentriert sich auf das Rede-Duell der beiden Protagonisten, ähnlich wie bei einem Film über ein Verhör. Nur ab und zu gibt es mal eine kurze Unterbrechung.
Im letzten Teil des Streifens nimmt das ganze dann deutlich an Fahrt auf und punktet mit einem „lustigen" Schluss-Gag. Bis dahin hat sich der Zuschauer schon mindestens 5 mal umentschieden, ob Brady nun die Wahrheit sagt oder nur dummes Zeug erzählt.
Sean Patrick Flannery (Der Blutige Pfad Gottes, Powder) liefert sich hier ein Duell auf Augenhöhe mit Jordan Belfi (der sich normalerweise eher in Serien aufhält, denn in Spielfilmen), wobei ersterer an manchen Stelen schon haarscharf am Overacting vorbeischrammt, was seine Rolle allerdings auch zwangsläufig mit sich bringt.
Obwohl der Produktion sicher kein großes Budget zur Verfügung stand, überrascht es, dass das kleine Independent-Label Lighthouse sich die Rechte sichern konnte, denn der Film hätte auch den größeren Playern gut zu Gesicht gestanden.
Doch hat man dort schon desöfteren gute Griffe getan, unter anderem mit dem (für mich) besten Film des letzten Jahres ELDERLY oder auch Streifen wie RADIUS oder WOMB, die alle recht günstig produziert sind, aber durch eine gute Geschichte punkten können.
So bleibt unter dem Strich ein interessantes Psychodrama mit Horror-Touch, welches von den beiden Hauptdarstellern getragen wird. Zusätzlich ist der sehr gute Soundtrack zu erwähnen. Die elektrischen Klänge werden spärlich aber gezielt eingesetzt – zwischendurch scheppert es auch mal ganz ordentlich.
Fazit: Gratulation an Lighthouse. Man hat hier ein gutes Näschen bewiesen und sich einen mehr als ordentlichen Genrebeitrag gesichert.
7,3