Review

Vielleicht kommt ja irgendwann doch mal ein brauchbarer, moderner Vampirfilm (der kein Roadmovie ist), aber "Modern Vampires" ist es nicht. Was schade ist, denn er hat durchaus nette Ansätze. Hier ist vor allem Rod Steiger zu nennen, der als seniler Van Helsing mit einer Bande von Gangstas (sowas von Ghetto - lachhaft) Vampire jagt. Er hat seinen eigenen Sohn gepflockt (sah irgendwie aus wie ein Hitlerjunge, was ungewollt Tiefgang bringt) und leidet noch heute unter dieser Tat.
Nett ist auch Dracula, der als verbrauchter Clubbesitzer seine Vampirherrschaft ausübt. Und bei Vampirs zu Hause ist auch gut umgesetzt. Der Hausherr hört klassische Musik über Kopfhörer, während sich seine Gäste an dem Blut junger Frauen laben.
Das Leben der Vampire in irgendwelchen SM-Clubs ist dann schon wieder Standard und nur dazu da, sich ein interessanteres Rating zu besorgen, indem möglichst viel nacktes Fleisch in die Szenen reingestrickt werden kann. Leider fehlerhaft, denn eine nackte Vampirin kann definitiv keinen Bikini-Bräunungsschatten haben, oder?
Bis jetzt klingt alles ganz gut bis brauchbar. Aber es gibt leider noch eine Story. Und die ist das Problem des Films. Der Rebellenvampir Dallas (oh mein Gott, warum nicht gleich Spike) verliebt sich in die Straßenvampirin Nico. Außerdem hat er Ärger mit Dracula und dem blutsaugenden Establishment. Er nutzt Van Helsing mit seinen Ghettohelfern, um die Vampire auszumerzen. Hilfreich ist, dass die Ghetto-Jungs selbst alle Vampire geworden sind, nachdem sie einen Vampire vergewaltigt haben (wohlgemerkt nach der Verwandlung in die übliche überdimensionierte Dämonenfledermaus oder wie immer man das nennen soll).
Diese Story ist Mist. Dallas und Nico sind absolut lächerlich (bis auf die Neuinterpretation des Austausches von Körperflüssigkeiten beim Sex). Besonders entäuschend ist noch der Nebenrollenauftritt von Udo Kier. Schon schlecht, wenn man Geld braucht.

"Modern Vampires" hat brauchbare Ansätze, macht diese aber durch die Handlung und die Hauptrollen zu Nichte. Man leidet nicht beim Konsum, es bleibt aber auch kein nennenswerter Eindruck zurück. Leider nur Einheitsbrei mit einigen guten Ideen. Von mir 5 von 10 Punkten.

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