Review

Okay, nach dem flauen "Dschungel Inferno" hatte ich eigentlich gar keinen Bock mehr auf einen lahmen Abenteuerfilm, der vollmundig als Exploitationreißer vermarktet wird. Der missglückte "Green Inferno" von Eli Roth musste es ohnehin nicht sein und auch dieser Erguss, dem man schon mal ein galantes "Cannibal Holocaust 2" auf den Titel pappte, ist kein Brüller geworden.

Genau genommen kann es dieses Werk in Punkto Härte und Kultigkeit in keinster Weise mit den großen Kannibalenstreifen aufnehmen: "Cannibal Holocaust", "Cannibal Ferox" sowie "Eaten Alive" sind die Big Three des Genres, das grüne Inferno von 1988 tümpelt derweil im Sumpf der Vergessenheit rum.

Das maßgegliche Problem ist, dass dieser Streifen nicht mal mehr Exploitation light, sondern ein simpler Abenteuerfilm ist. Glücklickerweise gibt es keinen Tiersnuff - seltsam anmutenden Jagdszenen auf Affen und Schlangen sind allerdings trotzdem enthalten.

Dabei ist die Story um eine Dschungelexpedition gar nicht mal unspannend inszeniert worden und auch handwerklich über dem Durchschnitt. Die Fotographie gefällt, die Atmosphäre ist schön stimmig und einpaar markante Szenen gibt dann auch noch:

- An Anfang machen die Einheimischen Wettspiele mit hüpfenden Kröten
- Einem Indio wird tatsächlich ein Fisch aus dem Arsch gezogen
- Am Lagerfeuer gibt es tote Vogelspinne am Spieß

Regisseur Antonio Climati kannte man in erster Linie für seine Mondo Movies, weshalb er auch hier vertrautes Terrain kaum verlässt. Allerdings lässt der Titel mal wieder mehr erhoffen, als es das Endprodukt zulässt. Nettes Dschungel-Allerlei, aber keine Schocks, die einen aus dem Sessel heben.

Details
Ähnliche Filme