Kurz vor der Jahrtausendwende erscheint in dem irgendwo in der rumänischen Pampa gelegenen Gornek-Internat für Jungs ein Dämon namens Theriel, der munter die anwesenden Schüler entleibt. Die Sauerei geht auf das Konto der Schulleiterin Greynitz, die durch die Menschenopfer ein okkultes Ritual in Gang setzen will, welches das Tor zur Hölle öffnet und demzufolge auch den Weltuntergang mit sich bringt. Der neu angekommene Student Elias Storm, dessen Eltern bereits vor Jahren dem Dämon zum Opfer fielen, erkennt was hier gespielt wird und versucht sein Möglichstes, um die Apokalypse zu verhindern... Im Gegensatz zu David DeCoteaus späteren Machwerken ist "Talisman - Das Böse stirbt niemals" noch nicht gänzlich mit homoerotischen Momenten vollgestopft, in denen knackige Jungs nur mit 'ner engen Unterbuxe bekleidet vor der Kamera rumlümmeln, sondern möchte da tatsächlich doch so ein klitzekleinens bisschen 'ne waschechte Genre-Geschichte erzählen... dass diese halt nur echt lumpig geraten ist, wundert einen bei Charles Band als ausführendem Produzenten aber natürlich keinesfalls, denn der kocht hier wieder mal nur auf Sparflamme und hat eindeutig nicht genügend Penunzen locker gemacht. Direkt zu Beginn stimmt einen da schon der erste Auftritt des Bösewichts - ein bedröppelt dreinschauender Glatzkopp (zurechtgemacht wie Darth Vader ohne Helm oder Quan Chi aus "Mortal Kombat"), der da irgendeinem Bengel in zugegeben gar nicht so unansehnlicher Kulisse das Herz rausreißt - auf das zu erwartende Spektakel ein, und wer dann noch der Meinung ist, dass es bei Full Moon zugeht wie zu alten Hammer-Zeiten und hier vielleicht "ernsthafter" Gothic-Horror auf dem Plan steht, ist mal echt selbst schuld. Wobei: Atmosphärisch ist das, was sich hier auf dem Bildschirm tut, eigentlich gar nicht mal so daneben, man hätte sich doch nur eine etwas sorgfältigere Umsetzung gewünscht. Ein paar splatterige Momente sollen da wohl eindeutig noch sowas wie die "Highlights" innerhalb DeCoteaus halbseidener Inszenierung (in die sich da schon lange eine gewisse Routine geschlichen hat) darstellen, aber sind diese dummerweise immerzu mit einem digitalen Wabern und ziemlich schrottigen CGI-Effekten verpimpelt und machen darum auch nicht wirklich was her... aber hey, zumindest das Blut spritzt hier aus allen (un)möglichen Winkeln! Was man dem Streifen außerdem wirklich zugutehalten muss: "Talisman - Das Böse stirbt niemals" bringt es ohne Abspann nicht mal auf 'ne Laufzeit von 70 Minuten, ist also schnell wieder vorbei, während des Ansehens nicht wirklich langweilig und insgesamt betrachtet nicht allzu schmerzhaft... und damit fast schon eines der besseren DeCoteau-Werke und sicherlich auch nicht Charles Bands Schlimmster aus den späten 90ern, alleine schon deshalb, weil er ohne irgendwelche Miniatur-Monster oder Killer-Puppen auskommt...
3/10