Review

iHaveCNit: Challengers - Rivalen (2024) – Luca Guadagnino – MGM / Warner

Deutscher Kinostart: 25.04.2024

gesehen am 28.04.2024

Cinestar Metropolis Frankfurt am Main – Kino 9 – Reihe K, Platz 13 – 17:30 Uhr

Ich bekomme immer wieder Gänsehaut, wenn ich daran denke, was für ein geiles Filmjahr 2023 für mich hätte werden können, wären ein paar Filme nicht ins Jahr 2024 verschoben worden. Nach „Dune Part Two“ und „Poor Things“ hat sich hier auch bei mir „Challengers – Rivalen“ bereits einen Platz in den Spitzenpositionen des Jahres 2024 erkämpfen können. Dabei hat es Regisseur Luca Guadagnino bei mir eigentlich recht schwer, weil er bei mir bisher eher „Miss“ statt „Hit“ gewesen ist und es hier bisher nur mit „Call Me By Your Name“ tatsächlich geschafft hat, einen „Hit“ zu erschaffen und nur knapp mit „Bones and All“ daran gescheitert ist. Dementsprechend war ich gespannt, ob „Challengers – Rivalen“ für mich ein Ball ins Aus oder ein perfekter, verwandelter Matchball wird.

Art Donaldson und Patrick Zweig sind Freunde seit der Kindheit, gemeinsam studieren sie in Stanford und sind passionierte Tennisspieler, die sich einen Namen im Doppel und Einzel machen wollen. Auf einem Turnier treffen beide auf Tashi Duncan, der eine große Karriere bevor stehen könnte. Das Trio kommt sich näher und zwischen Patrick und Tashi kommt es zu einer Beziehung, die durch einen Streit und eine Verletzung von Tashi zum Bruch von Patrick und Tashi sowie zum Bruch der Freundschaft zwischen Art und Patrick führt. Mittlerweile sind Art und Tashi verheiratet, Eltern und Tashi hat Art zu einem Tennisprofi trainiert und gemanagt. Doch dieser befindet sich gerade in einem Karrieretief, so dass er bei einem kleineren Turnier antreten soll, auf dem es zum unausweichlichen Duell der ehemaligen Freunde kommt.

Eingangs kann ich bereits jetzt sagen, dass der Film für mich „Game, Set and Match“ ist und wie bereits weiter oben angedeutet zu einem meiner Highlights für 2024 geworden ist. Dieser Film, der gleichermaßen eine „Menage a´Trois“ als auch Abhandlung über Freundschaften, Rivalitäten und den Leistungsdruck im Tennissport ist, wird in seiner erzählerischen Struktur wie ein Tennismatch in 3 Sätzen mit all seinen Feinheiten und nonlinearen Rückblenden strukturiert und ist auch ein audiovisueller Rausch, der seine Spannung aber nicht nur aus den dynamischen, spannend inszenierten Tennissequenzen zieht, sondern auch in den zwischenmenschlichen Momenten des großartig aufspielenden Trios aus Zendaya, Josh O´Connor und Mike Faist, bei denen in jeglichen Szenen so etwas wie eine Spannung und eine auf mehreren Arten gelagerte Anziehung zu spüren ist und sich auch im Laufe des Films immer wieder das Machtverhältnis des Trios untereinander verschiebt. Dabei ist der Film auch ab und an sehr erotisch und sexuell aufgeladen, woran sich das Machtgefüge auch innerhalb des Trios klar ableiten lassen kann. Die Kameraeinstellungen und Perspektiven, die Schnitte, der Sound und der treibende Soundtrack von Trent Reznor und Atticus Ross runden den Film ab, dessen Ende und Konklussion auch nicht hätte besser sein können. Wobei ich dem Trio und dem ganzen Treiben noch ewig hätte zusehen können.

„Challengers - Rivalen“ - My First Look – 10/10 Punkte





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