Die Schülerin Camilla freundet sich mit dem charismatischen Grufti M an, der sie in seinen Kreis von Rollenspiel-Freaks einführt, deren Spielleiter er ist. Bei dem besagten Spiel "Eternal Blood" geht es - ganz stilecht - darum, in die Rolle von spackigen Vampiren zu schlüpfen und gegen bewaffnete Priester und Nonnen zu kämpfen. Mit der Zeit steigert sich M, unterstützt von den Vorlesungen von Professor Romero und einer anstehenden Mondfinsternis, so sehr in die Chose hinein, dass für ihn die Grenzen zwischen Phantasie und Realität verwischen und er bald schon glaubt, von echten Vampiren und Dämonen umgeben zu sein. Als sich Camilla dann auch noch mit der Clique des verhassten Dahmer anfreundet, hat M einen handfesten Grund, mal ein bisschen durchzudrehen und Amok zu laufen. Oder handelt es sich bei den Gothic-Schnöseln etwa wirklich um echte Vampire und nur er kann sie als solche identifizieren...? Na sieh’ mal einer an, auch in Südamerika wird offenbar den allseits beliebten No Budget-Produktionen hofiert und selbst dort scheint es eine florierende Gothic-Szene zu geben, die sich mit Wonne auf ein Machwerk wie "Eternal Blood" stürzen dürfte. Bereits die ersten paar blass-verwaschenen Szenen lassen Schlimmes erwarten und gemahnen von der Billigkeit der Optik eher an die üblichen Home Made-Movies und auch das Schlagwort "Studentenfilm" kommt einem in den Sinn. Das ist aber noch nicht mal das größte Manko an Jorge Olguíns Pseudo-Vampir-Reißer, der sich inhaltlich nur am Rande mit der klassischen Horror-Gestalt befasst und stattdessen ein viel größeres Augenmerk auf die klischeehaften Grufti-Dödel mit ihren Lack- und Leder-Klamotten legt... und als wäre das nicht schon schrecklich genug, streift die Chose auch noch das allseits beliebte Sujet der todbringenden Rollenspiele (remember "Labyrinth der Monster"?), um die Zielgruppe auf die Nerd-Fraktion auszuweiten. Damit hätte man dann wohl die ekligsten Jugend-Subkulturen unter einen Hut gebracht, was zwar durchaus auch horribel ist, aber nicht auf die Art und Weise, wie sich Jorge Olguín das wohl erhofft hatte. Nach der ersten Viertelstunde meint man zwar noch, einen heftigen Splatterfilm vor sich zu haben (so richtig mit graphischen Einschuss-Wunden und Enthauptungen), aber das gibt sich mit zunehmender Laufzeit und nach Ansicht der doch eher bescheiden zu nennenden Fähigkeiten der F/X-Crew. Das echte Bemühen um eine passende Atmosphäre ist dabei stellenweise zwar durchaus spürbar, allerdings ist Olguín da nichts Besseres eingefallen, als die Szenerie in einen steten Blau-Filter zu tauchen, was heutzutage ebenso abgeschmackt wie nichts sagend rüberkommt. Passend dazu sind die versammelten Darsteller nun auch nicht gerade die erste Garde ihrer Zunft, sondern dürften stattdessen - ganz so, wie es im Rahmen solcher Quasi-Amateurfilmchen üblich ist - aus dem engeren Freundeskreis des Regisseurs rekrutiert worden sein. Peinlicherweise können die Nulpen nicht mal glaubhaft sich selbst spielen und latschen nur als klischeebehaftete Szenegänger-Abziehbilder durch die Gegend. Das stupide Geschehen wird von ebenso stupidem und ausnahmslos schlechtem Gothic-Metal einiger chilenischer Underground-Bands untermalt, was zu den gebotenen Bildern natürlich passt wie der Arsch auf den Eimer und wieder mal die Beschränktheit der Macher solcher Schund-Produkte gnadenlos offen legt. Um echtes Genre-Entertainment zu fabrizieren, fehlt es Jorge Olguín und seinen Leuten halt eindeutig an filmischem Talent und besseren Ideen. Egal von welcher Seite man es betrachtet, "Eternal Blood" fällt sowohl als schnöder Vampir-Horror als auch in seiner Anlegung als doppelbödiges Vexierspiel (mit Ambitionen in Richtung Teenager-Psychogram, oh je!) gnadenlos durch. In dem Zusammenhang wirkt der Cover-Text, der dem ganzen Schmufix allen Ernstes sozialkritische Ambitionen unterstellt, wie der reinste Hohn. Fazit: "Eternal Blöd" ist beileibe kein Aushängeschild für die chilenische Horrorfilm-Szene (falls diese denn wirklich existiert) und paart gerade mal jämmerliche Blut-Effekte und Make Ups mit ebenso jämmerlichen Dialogen, dass man am liebsten sofort abschalten möchte. Na danke, da zieh’ ich mir doch lieber noch mal den deutschen Amateur-Splatter "Night of the Vampire Hunter" rein, da hab’ ich wesentlich mehr von...
2/10