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Einige schwarz gekleidete Studenten leben ihre Faszination für Vampire in einem Rollenspiel aus, nebenbei versucht dieser aufgesetzte Mumpitz auf Zelluloid verzweifelt, jugendliche Subkulturen zu schildern, was leider komplett in die Hose geht. Was der chilenische Emporkömmling Jorge Alguin hier zeigt ist genau so dämlich, wie der Soundtrack von billigem Latino-Numetal bis Gruftipop im Poserstil. Genau so plump wirken die Darsteller in ihre Outfits gesteckt, vermeintlich abgefahrene Attitüden äußern sich in peinlichen Dialogen. In den mittendrin eingefügten Spielszenen, in denen das Vampirspektakel als Fantasy-Horror umgesetzt wird, gibt es neben mittelmäßigen Masken miserable Stunts (mit lachhaften Flugszenen am Seil) und jede Menge Blut zu sehen. Schießereien, Beißereien und auch schon mal ein abgerissener Kopf, trotz verheißungsvoller Eröffnung bleiben jedoch reine Splatterszenen aus. Als zweiten Handlungsstrang führt das Drehbuch die vier Hauptcharaktere ein, die in ihrer realen Welt tatsächlich Vampire entdecken. Deren Club sieht zwar schon etwas besser aus, doch bei solch dümmlichen Figuren kommt kaum düstere Atmosphäre auf, die unerträglichen Pappnasen sind alberner als Gruftis. Offensichtlich sonnige Gemüter versuchen sich an düsterer Stimmung, heraus kommt ein pseudostylisher Auswurf, der die Bezeichnung Horrorfilm kaum verdient. Nach einigermaßen spektakulärem Anfang verkommt „Eternal Blood“ zu einer Aneinanderreihung von vorhersehbaren Ereignissen, plattes Drehbuch trifft auf platte Umsetzung. Dieses auf Effekte setzende Blendwerk ist höchstens für halbwüchsige Gothicanhänger faszinierend, angesichts des sichtlich geringen Budgets so etwas wie „Faust – Love Of The Damned“ für Arme. Und der war schon nicht der erwartete Fantasy-Horror-Kracher.

Fazit: Belanglos bis ärgerlich, da hilft auch das ganze Kunstblut nichts. Unspannende 107 Minuten. 2/10 Punkten

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