Review

"Seedpeople" erinnerte mich an die ganzen 50er und 60er Jahre Science Fictions-Flicks, was wohl daran liegt, dass die Drehbuchautoren Charles Band und Jackson Barr hier kopieren was das Zeug hält, ohne aber auch nur eine Minute wirklich etwas zu schaffen, was einer Hommage an die Genre-Klassiker auch nur ansatzweise nahe kommen könnte. Dafür hat das Skript einfach zu große Löcher, die man selbst mit vollgesaugten Tampons nicht mehr stopfen kann. Trotzdem oder gerade deshalb strahlt der Film einen gewissen Charme aus und konnte mich doch tatsächlich für knappe 80 Minuten solide unterhalten. Billige Monster, noch billigere Dialoge, unfreiwillige Komik und ein Goregehalt, den man mit der Lupe suchen muss, genau das ist es, was der Trashfan braucht. Doch gerade mehr Blut hätte den Film gut getan, was jedoch Budget bedingt bei Charles Band-Produktionen so eine Sache ist, da der gute Mann sich seine Kohle gut einteilen muss, damit er im Jahr mehr als einen B bzw. C-Movie schafft. Daher werden wir hier mit fliegenden "Muppets"-Monstern und rollenden Riesenknäulen konfrontiert, vor den die Protagonisten schreiend davon laufen dürfen.
Das Schreien bekommen wir auch bei den Dialogen, die teilweise zum niederknien sind. Derartige Sprüche wie "Versuchen Sie, die Kabel zu verbinden, ich gehe rüber und schalte erstmal den Strom ab." oder "Was hätte ich denn tun sollen? Seine Waffe auffressen und ihn mir über die Schulter legen?" "Ich weiß es nicht Tom. Du hast doch das College besucht und hättest schlau genug sein sollen, dir etwas einfallen zu lassen." sagen schon alles und sind nur ein Bruchteil von dem, was uns der Film an Dialogvielfalt zu bieten hat. Auch die Handlungen der Darsteller sind dermaßen unverständlich und nicht nachvollziehbar, dass man nur noch den Kopf schütteln kann. So bewaffnet sich Tom mit einem Gewehr und einer Pistole um danach tatenlos zuzusehen, wie seine Ex-Freundin und ihre Nichte von den Aliens assimiliert werden. Die Argumentation dem FBI gegenüber, weshalb er beide nicht gerettet hat, scheint ganz einfach. Man kann den Aliens nicht mit Feuerwaffen beikommen, nur mit Neonlicht oder man muss sie zerstückeln. Wieso um Himmelswillen ballert er später wie verrückt mit einer Pistole auf die Viecher ein? Wieso nimmt er sich ein Schrotgewehr mit und läuft später nur mit der kleinen Knarre herum? Die Wahrheit ist irgendwo da draußen, aber Fakt ist, dass die Autoren nur einen Grund brauchten, sämtliche Aliens bis zum Finale überleben zu lassen. Dazu kommt noch, dass man uns hier nicht nur mit einem unlogischen Skript zudröhnt, sondern auch gnadenlos von Don Siegels "Invasion of the Body Snatchers" abkupfert, so dass einem schnell die Worte fehlen und man besser sein Gehirn auf Leerlauf stellen sollte, ansonsten wird man kaum Vergnügen an diesem Flick haben und schon nach wenigen Minuten die Fernbedienung suchen.
Was bleibt also noch zu sagen? Nicht viel, außer das "Seedpeople" eine Charles Band typische Trashgurke ohne wirklichen Höhepunkt ist, den man sich mal anschauen kann, aber auch schnell wieder vergessen wird. Wer hier einen ernsthaften Monster- oder Alien-Film sucht, sollte einen großen Bogen machen und sich stattdessen lieber "Seedpeoples" Vorbilder geben.

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