Für die Probe einer TV-Survival-Show zieht sich Produzent Gunnar mit vier Probanden in die Wildnis Norwegens zurück. Die Idylle der Jagdhütte am See wird dadurch beeinträchtigt, daß man ein verlassenes Zelt und eine Frauenleiche in der Nähe findet. Gunnar, ganz abgebrüht, verlangt, daß man erst das eigene Programm beendet, bevor die Polizei benachrichtigt wird. Und da sich Gunnar auch sonst noch sehr merkwürdig benimmt, glauben Lasse, Sara und Co., daß ihr Produzent hinter der Tat stecken könnte. Der Verdacht erhärtet sich, als des Nachts Lasse angegriffen wird...
Da wo Wälder noch Wälder und schön finster sind (und nicht kurz hinter einem Studiogelände in L.A.) spielt dieser norwegische Horrorthriller, der es irgendwie schafft, eine altbekannte Geschichte (schlag nach bei Sam Raimi) neu aufzupolieren. Einigermaßen handfester Nervenkitzel, noch handfestere Schocks und ein paar Bilder voller Atmosphäre – das sind die Zutaten dieses mit skandinavischer Sprödheit inszenierten „Die Tote am See“, der es damit fast sogar schafft, den Thron von „Nachtwache“ ins Wanken zu bringen. Auch wenn die Auflösung zum Schluß dann nicht mehr ganz überzeugt, so ist Pål Øies Film insgesamt betrachtet doch ein Beweis dafür, wie man mit einfachen, aber akzentuiert vorgetragenen Mitteln ein Höchstmaß an Wirkung erzielen kann. Möge das Backwoods-Subgenre doch bitte jedes Jahr solche kleinen Perlen an die Oberfläche spülen. Im TV letterboxed (1,85:1). Mit Kristoffer Joner, Marco Iversen Kanic, Bjørn Floberg, Eva Röse u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin