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Um mit wenig Aufwand internationale Gewässer anzusteuern, versuchte es der italienische Regisseur Alessio Liguori beim Horrorfilm „In the Trap“ mit einer kammerspielartigen Konstellation, die ziemlich nach hinten losging. Diese behält er bei vorliegendem Thriller zwar bei, doch auf hoher See herrscht immerhin eine gewisse Dynamik, die am Ende allerdings keine allzu hohen Wellen schlägt.

Flavio und seine Frau Elena laden zwei befreundete Paare zu einer Geburtstagsparty auf ihre Luxusyacht ein. Nach einer ausgiebigen Feier ist der Kater am nächsten Morgen jedoch ihr geringstes Problem. Man treibt ziellos auf offener See, Beiboot und Nahrungsmittel sind verschwunden und der Kontakt zur Außenwelt gekappt…

Ein angedeuteter Autounfall während der Exposition nimmt schon mal ein wenig vom Motiv des Initiators vorweg, der nach einem rund 20minütigen Vorlauf per Funk zu Wort kommt und offenbar über einige düstere Geheimnisse der Passagiere weiß. Jene sind als Yuppies immerhin nicht zu überheblich und arrogant gezeichnet, so dass ein späteres Mitfiebern zumindest partiell gegeben ist.

Während die Kamera weitgehend sauber arbeitet und den Wellengang zwar mitnimmt, aber nicht verstärkt, arbeitet sie weitgehend variabel und überzeugt vor allem am Morgen des Erwachens, als Stück für Stück das Ausmaß der Sabotage ersichtlich wird. Auch etwaige Distanzen werden gekonnt eingefangen, etwa, als es darum geht das Beiboot schwimmend zu erreichen.

Inhaltlich mehren sich im Verlauf kleine Wendungen und obgleich einige hanebüchene Aspekte auffallen und irrationale Entscheidungen getroffen werden, driftet der Stoff nicht in komplett unsinnige Gefilde ab. Der Showdown gerät zwar arg konventionell und in den meisten Belangen vorhersehbar, doch auch hier ist ein passables Tempo im Spiel, während die soliden Darstellerleistungen ebenfalls einen Pluspunkt bilden.

Letztlich fällt der Stoff recht konventionell aus und etwas mehr Action als auch Boshaftigkeit hätten dem Hochseetreiben nicht geschadet, doch für eine einmalige Sichtung bietet sich der rund 90minütige Thriller, der mit relativ geringem Blutvergießen auskommt durchaus an.
6 von 10

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