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Zeit für Veränderung

Eine neue Evolutionsstufe hat begonnen: Die Menschen verwandeln sich wieder in Tiere. Vom nicht betroffenen Rest der Menschheit wird dieses Phänomen als Krankheit eingestuft, Infizierte werden geächtet, verfolgt und in „Center“ eingeliefert. Bei einem solche „Krankentransport“ gelingt einigen Tiermenschen die Flucht – darunter auch Julie, die Mutter von Émile. Gemeinsam mit seinem Vater macht er sich im Wald auf die Suche nach ihr. 

Filme um Infizierte wurden schon immer gerne als Parabel für die Ausgrenzung Andersartiger und eine gesellschaftliche Spaltung genutzt, insbesondere im Zombiegenre. Doch ANIMAL KINGDOM eröffnet noch einmal eine neue Bedeutungsebene: Was, wenn die Transformation die letzte Rettung der Menschheit wäre? Der letzte Ausweg aus Klimakrise, Umweltkatastrophen und Selbstzerstörung? Zwar deutet der Film diese Idee nur an, doch erscheinen die Verwandelten seltsam in Frieden mit ihrer neuen Situation zu sein, als hätten sie sich der erforderlichen Anpassung, dem „Survival of the fittest“ gefügt. 

LE RÈGNE ANIMAL ist herzlich und poetisch erzählt, nimmt sich viel Zeit für die Entwicklung Émiles und seine Beziehung zu seinem Vater sowie für die Annäherung an die Wesen im Wald, von denen insbesondere der Vogelmensch „Fix“ nachaltig beeindruckt. Überhaupt ist das Creature Design sehr eindrucksvoll, lediglich die raren Computereffekte trüben etwas den Sehgenuss. 

Fazit: Poetische Parabel um eine mögliche nächste Entwicklungsstufe der Menschheit sowie sensibel und humorvoll erzählte Coming-of-Age- und Familiengeschichte mit tollem Score.

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