Notfallsanitäter Olli Cross will in New York Erfahrungen sammeln. Der Rookie wird dem harten Veteranen Rutkovsky zugeteilt. Schnell zeigt sich, dass der Kampf ums Leben anderer meist erfolglos ist und auf die Psyche geht. Zudem gibt es in diesem Job praktisch keine Dankbarkeit. Als Rutkovsky vom Dienst suspendiert wird, gerät er in einer Abwärtsspirale. Doch auch an seinem Partner geht der Alltag der Sanitäter nicht mehr spurlos vorbei und seine wenigen zwischenmenschlichen Beziehungen gehen ebenfalls in die Brüche.
Der Pressetext wurde von mir ein wenig umgestaltet, da er praktisch ¾ des Films verrät – ein wenig ungünstig wie ich finde.
Die Handlung ist nicht unbedingt neu, aber insgesamt ein wenig zugänglicher, als im ähnlich gelagerten „Bringing out the dead“ mit Nicolas Cage. Doch auch hier werden die negativen Seiten dieses Jobs recht eindringlich beleuchtet und man fragt sich wirklich, wer so masochistisch veranlagt ist, diesen Beruf überhaupt noch auszuüben.
Hierbei erzählt der Film (mit Ausnahme der Desillusionierung der beiden Sanitäter) nicht wirklich eine fortlaufende Geschichte, sondern setzt sich aus einzelnen Abschnitten zusammen und steuert, im Gegensatz zu normalen Unterhaltungsfilmen, nicht einem gewissen Ziel hin, ist also fast ein Episodenfilm .- das muss man mögen.
Die beiden Hauptdarsteller sind brillant. Tye Sheridan entwickelt sich immer mehr zu einem Schauspieler, der auch Charakterrollen interpretieren kann und ein Film von Sean Penn bekommt eh alleine schon weil sein Name auf dem Cover steht, von vorne weg mindestens 4 Punkte.
Bei dem Streifen handelt es sich jedoch um ein lupenreines Drama. Spannung im klassischen Sinn kommt eigentlich nicht auf und insgesamt ist ASPHALT CITY mit über 2 Stunden auch einen Tick zu lang geraten, denn dass dies ein Scheißjob ist, bei dem man keine Dankbarkeit erwarten darf, weiß der Zuschauer eigentlich schon nach der Hälfte.
Regisseur Sauvaire, in dessen Vita nur Streifen stehen, die ich allesamt nicht kenne, fängt in seiner mit Abstand größten Produktion, düstere Bilder ein, die nicht viel Hoffnung geben. Insbesondere in den Szenen, in denen Sheridan alleine zu sehen ist. nimmt er die Farben fast komplett heraus und unterstreicht hierbei die Einsamkeit und die vermeintliche Sinnlosigkeit des Lebens seines Protagonisten.
Wieso man aber den wirklich gelungenen Originaltitel BLACK FLIES in den jetzigen umänderte, wird der Verantwortliche wohl für sich behalten.
Fazit :Intensives, teilweise schon schwer erträgliches Drama, dass den Dienst der Rettungssanitäter in Amerika eindringlich aufzeigt. Die Darsteller sind überragend.
6,8 Punkte