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Was 2010 mit dem ersten Teil unter der Regie von James Wan seinen Anfang nahm, ist längst zum erfolgreichen Franchise geworden. Mit der Chronologie kann man allerdings schnell durcheinander kommen, denn nach einigen Vorgeschichten knüpft „The Red Door“ inhaltlich direkt nach „Insidious 2“ an.

Hypnose half Josh (Patrick Wilson) und seinem Sohn Dalton (Ty Simpkins) über die traumatischen Erlebnisse im Ewigreich hinweg, um diese ins Unterbewusstsein zu verdrängen. Neun Jahre später studiert Dalton Kunst und wird beim Malen mit verdrängten Erinnerungen konfrontiert. Ebenso mit einigen Geistern der Vergangenheit…

Erstmals führt Hauptdarsteller Patrick Wilson Regie, was zugleich sein Debüt hinter der Kamera markiert. Gemessen an der Leinwandpräsenz überlässt er seinem Filmsohn den Vortritt, um zum Finale in entscheidender Funktion mitzumischen.
Bis dahin dürften sich jedoch viele eingefleischte Horrorfans fragen, wann der Spaß denn endlich losgeht.

Denn primär in der ersten halben Stunde gestaltet sich die Chose wie ein reines Vater/Sohn-Familiendrama, welches zuviel Zeit mit Nebensächlichkeiten verbringt und mit Mitbewohnerin Chris (Sinclair Daniel) eine Figur einführt, die dem Treiben einerseits etwas Schwung einhaucht, doch andererseits einige nicht nachvollziehbare Schritte vollzieht.

Derweil sind Erschreckmomente rar gesät. Deutlich besser gestalten sich kurze atmosphärische Spuksequenzen, etwa, wenn sich Gestalten beinahe unbemerkt im Hintergrund nähern oder leicht verstörende Zeichnungen mithilfe einer durchaus versierten Kamera noch verstörender anmuten. Doch wirklich neue Ideen liefert der Stoff nicht, zumal er nahezu ausschließlich in der Vergangenheit herumkramt und dabei zwangsläufig zum Wiederkäuer wird, - und zwar auf einigen Ebenen.

Zuvor etablierte Instanzen wie die von Lin Shaye verkörperte Elise Rainier verkommen zum Beiwerk ohne die eigentliche Geschichte zu unterstützen, wogegen die paranormalen Forscher Specs und Tucker gar nur wenige Sekunden mitmischen. Das wiegt insofern negativ, als dass die eigentliche Hauptfigur Dalton einen recht verschlossenen Charakter abgibt und kaum als Sympathieträger taugt, was sich folgerichtig auf das Mitfiebern zum Showdown auswirkt, welcher überdies keine erhofften Wendungen oder gar Enthüllungen liefert.

Für einen anberaumten Abschluss der Reihe ist dies eine Enttäuschung, da der Spuk rar gesät ist, halbwegs spannende Momente an einer Hand abzählbar sind und auch inszenatorisch keine Kniffe zu erwarten sind. Für ein Regiedebüt geht das in Ordnung, gemessen am Original sind hingegen regelrechte Klassenunterschiede auszumachen.
Knapp
4 von 10  

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