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Es war einmal...ein Hai namens Meg!


Der Beginn eines bezauberndes Märchens? Mitnichten! Eher die laue Fortsetzung des schon nicht ganz astreinen Meg von 2018, bei dem Jon Turteltaub auf dem Regiestuhl Platz nehmen durfte; immerhin! Hier gab Ben Wheatley den Ton an, der nur wenigen Zuschauern ein Begriff sein dürfte, lieferte der doch eher weniger populäre Werke ab, dürfte er sich spätestens jetzt mit "Meg 2- Die Tiefe" ins Gehirn der Betrachter gebrannt haben, wohl eher im negativen Sinne. Denn die Amerikanisch- chinesische Co-Produktion spielte zwar 397,7 Millionen an der Kasse ein, das bei schlappen 130 Millionen Budget. Leider völlig unberechtigt, wie sich nach genaueren Hinsehen herausstellen wird.

Jonas Taylor, Tiefssetaucher, der sich für den Schutz der Ozeane einsetzt und nebenher noch für die Fürsorge von Ziehtochter Meiying kümmert, bekommt bald dickere Probleme zu spüren. Ziehmegadolon Haiqui bricht eines Tages aus dem Ozeaneum aus. Und nicht nur dies; nach Erkundungen im Marianengraben, stossen Jonas und seine Crew auf eine illegale Unterwasserstation, die wertvolle Mineralien schürfen. Als der leitende Chef dieser verbrecherischen Crew, Taylors Gruppe entdeckt, jagt er, zur Spurenbeseitigung, alles in die Luft und reisst dabei unwissentlich, ein Loch in die Thermokline. Dabei werden unzählige Urzeittierchen freigespült und auch drei Megs folgen den flüchtenden Überlebenden auf die Ferieninsel Fun Island. Das Chaos ist vorprogrammiert.

Der immerwährende Haifluch, nämlich im Schatten des "Weissen Hai" zu stehen, bricht partout nicht ab. Dafür sind dessen Flossen zu gross; da kann auch ein Urzeithai gemächlich abstinken. Viele versuchten sich schon daran, alle scheiterten, selbst bei x-ter Mutation, Megagrösse und so weiter und so fort; es gibt kein Vorbeikommen an Spielberg' s Klassiker. Genreneuling Wheatly wollte dabei aus den Vollen schöpfen, kreative Ideen setzen, verhedderte sich aber immens am insuffizienten Skript, das vorherrschend besonders in der ersten Filmhälfte für Abwechslung zwischen zäher Langeweile und gesteigertem Desinteresse sorgt. Zusätzliche Transportation von uninteressanten Infos und das karge, eindimensionale Setting, tragen ebenso nicht dazu bei, das sich Thrill, Fun und Spannung in der plumpen Story einstellen. Hinzu kommt noch, das die Darsteller unentwegt langweilig nach Schema F agieren und selbst Superstar Jason Statham kommt über konfektionsmässiger Schauspielstotterei nicht rüber hinaus. "Meg" ist halt eben kein Martial Arts Streifen, somit könnte Statham überfordert gewesen sein.

So ergibt sich aus der völlig inspirationslosen Tiefseejagd mit unspektakulären Unterwasser-Actionszenen, die aber mit ihrer farbenfrohen Unterwasserwelt und ihren schillernden Bewohner faszinieren vermögen, zwar kein guter Film, steigert sich aber zur zweiten Halbzeit zu einem knallbunten und verdrehten Potpourri. Fairerweise muss man zugestehen, das der Megadolon und Konsorten gut animiert wurden, allerdings der titelgebende Held niemals im Vordergrund steht, sondern lediglich als Aufhänger für einen terroristisch- intriganten Plot dient, hin und wieder auftauchen darf und für immerhin Megafressende Wut-Action sorgen darf. Problem bei der ganzen Chose allerdings ist, die Drehbuchautoren wollten einfach zu viel. Meg 2 wollte alles sein, im Grunde eine krude Genrepopkulturmischung aus "Der weisse Hai", "Tentacoli", "Jurassic Park" und Unterwasserterroristenthriller. In Hollywoodtraditioneller Manier wird übertrieben heldenhaft gekämpft, possenhaft agiert. Zumal der überzogen krampfhafte und auf cool getrimmte Hollywoodquark von seinen situativen Zufallsprodukten lebt und alles vom Stapel bollert, was der Genremix hergibt, ohne mit der Wimper zu zucken. Letztendlich fragt sich der geneigte Zuschauer: Was war denn das bitte? Immerhin hatten alle ihren Spass, gebraucht hätte es den aber nicht. Und so bleibt die bittere Erkenntnis: Es kann eben nur einen Hai geben, der die Untiefen unsicher macht!

Nach langgezogener Langeweile steigert sich der Mainstreampopfilm zur krud-absurden Monstershow mit einigen Meeresungeheuern und immerhin passablen Actionszenen. Kaum ein Darsteller überzeugt, zum Finale unterhält das Genremixvehikel doch trashig auf seine Art. Eben ein Big Budget- Käse mit viel Grütze, wo der Fisch doch nicht vom Kopf her gen Himmel stinkt. Durchschnitt!


Ist die FSK:12 Freigabe gerechtfertigt? Härter wie im Jurassic Park gehts eben auch nicht zu, trotz einiger actionlastiger Szenen. Aber der tölpelhafte Humor macht dies wieder wett.

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