Review

Gehobener Creature Feature-Standard… aber immerhin geile praktische Effekte! 

„The Tank“ ist ein klassischer Kreaturenhorror mit wenig Sets, wenig Leuten - aber dafür viel Intensität, handgemachten Monstern und Spannung auf den Punkt gekocht? Teils wirklich ja… Erzählt wird von einer jungen Familie, die Ende der 70er ein riesiges Grundstück und Landhaus am Meer erbt, wo sie ein alter Wassertank vor monströse Herausforderungen stellt…

Vollgetankt & ausgeschlafen!

Es ist für heutige Verhältnisse überkrass, wie lange „The Tank“ mit seinem Monster hinter'm Berg hält. Das ist 70er-Jahre-Horrorniveau, ich glaube man sieht Bruce in Spielbergs Hailight schneller als hier das Gekröse! Und dennoch hat mich der Film nie verloren - und der Payoff zahlt sich auch noch aus! Das muss man erstmal schaffen. Das ist oldschoolig, das ist entschleunigt, entschlackt, das ist effektiv und das ist in seinen besten Momenten sau creepy. Und vor allem, wenn man das Monster dann im Finale endlich sieht, dann schaut's glorreich aus. Null trashig für meinen Geschmack. „The Tank“ hat etliche Muster und Klischees und gewohnte Shots - und wirkt in der voreiligen und gehetzten heutigen Zeit dennoch erstaunlich erfrischend. Er hat diesen ganz eigenen Rhythmus, das es mir zeitweise den Atem gestockt hat. Wie „House of the Devil“ oder „The Innkeepers“, nur eben mit Tentakeln und scharfen Zähnen. Die Soundkulisse und manch ein rein auditiver Jumpscare ist ganz, ganz böse, selbst für abgehärtetere Talahons. Das Jahrzehnt wirkt unabgenutzt und spielt obendrauf in die Karten. Die Darsteller machen einen ordentlichen Job. Die Familie und Figuren wirken glaubhaft. Für einen reinsten B-Movie passt der Look. Und insgesamt kann ich „The Tank“ empfehlen - auf seinem Gebiet, für Leute mit Geduld, wenn man jetzt keinen Meilenstein erwartet. Wer auch „Octalus“, „Deadly Spawn“ oder „Alligator“ aus vergangenen Jahrzehnten feiert. Und nach dem Mid-Credits-Stinger hätte ich sicher nichts gegen eine Fortsetzung.

Ganz leichte „The Descent“-Vibes

Fazit: „The Tank“ lässt sich extrem Zeit - und dann kommt insgesamt im Endergebnis oft auch nur mit Monsterstangenware um die Ecke. Streng genommen. Es vergeht wirklich erstaunlich viel Zeit bis man mehr sieht als Schatten und Felsen. Dennoch: die 70s, ein hammerhartes Sounddesign (vor allem mit Kopfhörern!), tolles Kreaturendesign, solide Darsteller und griffige Jumpscares lassen diesen hungrigen Bunkerbastard als vollkommen soliden Schocker durchgehen. Bei gedrosselten Erwartungen durchaus versiert und spannend. 

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