Review

Nur noch einmal schlafen…


„Heck“ ist als Kurzfilm vom „Skinamarink“-Macher die perfekte Vorbereitung auf eben diesen polarisierenden Horrorhit der Saison. Im 30-minütigen „Heck“ (momentan gratis auf YouTube) folgen wir extrem creepy und traurig einem kleinen Jungen aus der Egoperspektive, wie dieser aufwacht und in der dunklen Wohnung ausser einem Zeichentrickshort auf Repeat nichts geht. Kein Ausgang, keine Mutter (zumindest keine, die antwortet), kaum Licht. Wiederholung, Limbo, Hölle? Wir als Zuschauer sind ähnlich ratlos und eingeschüchtert wie er…

Was für ein Trip… Lange habe ich nicht mehr einen solch eindringlichen und verstörenden Horrorshorty gesehen. Das weckt kindliche Urangst, das erinnert an die experimentelle Hochphase des Kinos von Dali oder Deren, das bekommt man so schnell nicht mehr aus den Knochen. Wenn man es denn einziehen lässt und nicht kopfschüttelnd, gelangweilt, überfordert abprallen lässt. Dennoch ist das Grusel und höllisches Drama, abseits des Mainstreams, das das komplette Genre und die Kunstform weiterbringt. Oder zumindest zeitlos stehen bleibt. Am besten allein in der Dunkelheit mit Kopfhörern „genießen“. Auf eigene Gefahr. Voll verflucht guter, undurchdringlicher Dunkelheit, Kälte, Ratlosigkeit. Krebs, Kinderaugen, Killerkurzi. Jetzt kann ich „Skinamarink“ noch weniger abwarten. Ausweglos und so, so, so verdammt gut! 

Fazit: ein moderneres, experimentelles und provokatives Kurzfilm-Horror-Meisterwerk. Nicht für jeden, nur mit viel Geduld, Erinnerungen und Einfühlvermögen zu durchdringen. Dann aber ein PoV-Powerhouse der düstersten und persönlichsten Sorte. Die fieseste Art von Hölle. Absolut herausfordernd, anders, genial. Gruselig bis ins Mark. Werde ich nicht vergessen! 

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