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Die drei Freunde Bea, Sophia und Justin veranstalten in einem alten Hexenhaus eine okkulte Seance mit einem merkwürdigen, roten Buch, in dem so einige gruselige Geschichten enthalten sind. Diese handeln da von einem Soldaten, der nach Hause zurückkehrt und feststellen muss, dass seine Frau unter dem Bann einer dämonischen Katze steht... einem jungen Paar, das eine unheimliche Begegnung mit einem Jungen und einem alten Mann auf einer Landstraße hat... der kleinen Ji-hyo, die entdeckt, dass ihre Mutter Hyeon-woo ihren Vater ans Bett gefesselt hält und ihn regelmäßig verstümmelt, um das Geld von der Versicherung zu kassieren... der Ärztin Karla, die, um ihren im Koma liegenden Bruder am Leben zu halten, ein bestimmtes Medikament aus einem stillgelegten Flügel ihres Krankenhauses besorgen muss und daran von einem Geist gehindert wird... und von dem Prediger einer religiösen Gemeinschaft im englischen Hinterland, der auf rabiate Weise die lesbische Beziehung seiner Tochter zu einer älteren Frau unterbindet und dafür im Anschluss gemeinsam mit seinen Schäfchen die Konsequenzen tragen muss... Nicolás Onetti zieht - dieses Mal im Alleingang ohne seinen Bruder Luciano - die Masche von "A Night of Horror: Nightmare Radio", "The 100 Candles Game" und "Asylum - Irre-phantastische Horror-Geschichten" mit "The Red Book Ritual" erneut durch und präsentiert wiederum einige von hier und da zusammengeklaubte Kurzfilme innerhalb einer verbindenden Rahmen-Handlung als abendfüllenden Spielfilm. Profit! Lieder sind die hier verwurstelten Shortmovies im Gegensatz zu den genannten Vorgänger-Filmchen aber mal durch die Bank eher mittelprächtig und leider auch recht langweilig geraten, wobei aber zumindest keine Geschichte inszenatorisch wirklich minderwertig ist. So gibt es dann durchaus ein paar zupackende Schock-Bilder, die allerdings sehr lose über die Gesamt-Laufzeit verteilt wurden und nicht wirklich echte Highlights innerhalb der einzelnen Episoden markieren, welche dieses Mal zudem auch den Eindruck erwecken, nicht ganz zuende gedacht worden zu sein und gerne mal abrupt und ohne echte Pointe enden. Wie schade, aber da hätte man sich im Vorfeld bei der Auswahl der einzelnen Beiträge wohl schlicht mehr Mühe geben und das Ganze besser aufeinander abstimmen müssen, zumal Onetti es auch nicht hinbekommen hat, das alles durch seine nachgelieferte Rahmen-Handlung in einen erweiterten erzählerischen Kontext zu setzen, wie er es stellenweise doch merklich beabsichtigt hat. Immerhin: Der südkoreanische "Nose Nose Nose Eyes!" tanzt da ein wenig aus der Reihe und verbreitet ein dezentes, asiatisches Folter-Flair à la Miikes "Audition", ohne aber natürlich jemals dessen Intensität zu erreichen. Unterm Strich verbucht man diese vorliegende Kurzfilm-Collection aber bestenfalls doch nur als durchschnittliches Episodenfilmchen... auf jeden Fall ansehbar, aber im Anschluss auch wieder schnell vergessen. Das Auffälligste an "The Red Book Ritual" sind dann auch tatsächlich die unfassbar scheußlichen Totenkopf-Ohrringe der blonden Darstellerin innerhalb der Rahmen-Handlung, bei denen sich das Kostüm-Department nur einen Scherz mit Onetti erlaubt haben kann, den dieser offenbar nicht gerafft hat...

5/10

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