Bis Ende der Siebziger war wohl jeder zweite Streifen ein RipOpff von "Der Weiße Hai", oder wie? Hier scheitert jedenfalls Mexikos Vielfilmer René Cardona Jr. bei dem Versuch, Urlaubsschnulze mit klassischem Horror zu kombinieren. Auf der OFDB hat "Tintorera" jedenfalls nur miese Kritiken erhalten und das hat seinen guten Grund!
Welchen Narren Cardona an der saublöden Ideen gefressen hat, uns ständige irgendwelche Haifisch-Massaker vorzusetzen, hätte er uns mal gesondert erklären müssen! So geht es ab der zweiten Hälfte los mit dem fragwürdigen Freizeitsport, wenn zwei Taucher ins kühle Nass steigen, um alles zu harpunieren, was ihnen vor die Flinte huscht. Kleine Fische, Rochen und natürlich echte Haie. Nicht selten aus nächster Nähe und mit nur einem gezielten Pfeilschuss. Völlig selbstzweckhaft und überflüssig, ohne jegliche Verbindung zur eigentlichen Handlung, die sowieso nicht existiert. Bald färbt sich das Meer blutrot und Cardona lieferte einen der widerlichsten Tiersnuffs ab, den die Filmwelt je gesehen hatte!
Dabei läuft die eigentliche Story ohnehin nicht nach dem bewährten Schema ab: Haiangriff - großes Geschrei - nächster Haiangriff - Bestie soll der Hahn abgedreht werden. Viel eher präsentiert uns Cardona quasi schon als Kontrastprogramm eine ultra-seichte Urlaubsromanze unter der heißen Sonne Mexikos. Luxuriöse Hotelanlagen, etwas Lotterleben und schöne Aufnahmen vom himmelblauen Meer werfen auch hier in Frage auf, was mit einem Film wie "Tintorera" eigentlich bezweckt werden sollte?
Mexikos Zensoren waren mehr damit beschäftigt, die Nackedeis zu entfernen als sich um die Abschlachtungen zu kümmern. Überflüssig zu sagen, dass alles um den Tiersnuff herum stinklangweilig und für die Tonne ist. Lediglich einen richtig coolen Killereffekt gibt es - und der geht in der Tat auf das Konto der sonst so übelst malträtierten Haie. Der Rest ist ein Gros an den herkömmlichen Unterwasseraufnahmen im fast schon dokumentarischen Stil, die dann in die Handlung eingebaut wurden.
Eigentlich null Punkte!!