Schon Anfang der Siebziger hatte man das Gefühl, das dieses Subgenre einen dringenden Refresh benötigt, obwohl es sich damals noch in jungen Jahren befand. Die Handlung wiederzukäuen bedeutet Eulen nach Athen zu tragen, denn schon jetzt gibt es absolut nichts mehr Neues von der WIP-Front zu berichten: Die lesbisch-sadistische Aufseherin, das gemeinsame Duschen, die Flucht durch den Dschungel und auch ein Diktator hat seine Hände mit im Spiel... Wer ein Komplettist des Women in Prison-Metiers ist, der wird hier alles schon mal gesehen haben. Und womöglich auch noch besser.
Roger Corman und Cirio H. Santiago bürgen mit ihren guten Namen und produzierten dieses Stückchen Schundkino - um dem Ganzen einen etwas unverdienten prominenten Anstrich zu geben. Pam Grier als böse Aufseherin ist nicht die Über-Bitch, die man sich erhofft hätte. Der deutsche Titel nimmt mal wieder keine Gefangenen, ist jedoch das Reißerischste am ganzen Produkt.
Darüber hinaus ist "Frauen hinter..." viel zu behäbig inszeniert worden. Einzelne Szenen werden ins Überlange ausgedehnt - als ob man schon gewusst hat, das der Film ob der hauchdünnen Story bereits nach einer Viertelstunde am Ende gewesen wäre, hätte man flotter inszeniert. Dabei ist die Atmosphäre richtig schön sleazy. Gelegentlich schimmert durch, was in "Frauen hinter..." alles möglich gewesen wäre, hätte man das Projekt mit genügend Herzblut angepackt. Die zwei Szenen in der Folterkammer reißen den Zuschauer kurzfristig aus dem Dämmerzustand heraus, eine puffige Wohlfühloase im Knast gibt es außerdem.
Ansonsten ist der Film erstaunlich harmlos und arantiert kein Stern am WIP-Himmel und kommt letztendlich einer kleinen Enttäuschung gleich. 4 von 10 Punkten.