Eine Gruppe junger Leute fährt ins Hinterland von Colorado, um ein Wochenende in der Wildnis zu verbringen. Unterwegs gabelt man noch Ben auf, und damit ist auch die Frage der Unterbringung geklärt: Bens Eltern haben einen Campingplatz, der zwar eigentlich geschlossen ist, aber wurscht. Nun ist er wieder offen! Der Grund, warum der Platz zugemacht wurde, und warum es im Wald von tödlichen Fallen nur so wimmelt, ist, dass vor 15 Jahren der Geist eines indianischen Medizinmannes hier einige Jugendliche geschnetzelt hat, und Robert, der Besitzer des Platzes, jagt seitdem diesen Medizinmann. Nämlich mit ebendiesen Fallen. Und man ahnt es kaum: Mit den Jugendlichen kommt auch der medizinische Metzger wieder ins Land und säbelt sich durch die Youngsters. Und mittendrin Robert, der schon immer wusste dass der Mörder wiederkommt, Charlie, der örtliche Sheriff, und Julia, Roberts Frau, die zusammen mit Charlie abhauen will. Ein Teufelskreis …
Und was soll ich sagen? Der Film rockt! Klar ist da auch Bullshit drin: Unpassende Szenenanschlüsse, dümmliche Dialoge, nervige Jugendliche, vorhersehbare Szenen … Aber in der Summe ist der Unterhaltungsfaktor einfach erheblich höher als die Peinlichkeiten es sind. Ruggero Deodato ist kein Anfänger auf dem Regiestuhl und weiß genau, inwieweit er die Bedürfnisse des Publikums zu erfüllen hat, und wann er diese Bedürfnisse ad absurdum führen muss, um den Unterhaltungswert zu steigern. Zum Beispiel ist es enorm hilfreich, dass die Camper zwar einiges an Nervpotential haben, sich aber untereinander gut verstehen, was den Sympathiefaktor für die Gruppe durchaus nach oben schnellen lässt. Irgendwie ist keiner dabei, über dessen Ableben man sich freut, und das hilft BODY COUNT erheblich, um über die gängigen Schemata hinaus zu kommen. Dazu kommen ein wie immer hinreißender David Hess, dessen Grimassieren und Chargieren schon die halbe Miete ist, ein obercooler Charles Napier als Sheriff, dem man ansieht dass er den Job nur für die Kohle angenommen hat, und Mimsy Farmer, die, ich kann mir nicht helfen, wie eine kleine graue Büromaus am Ende ihrer Träume aussieht …
Ein paar unlogische Dinge sind drin, und ich kann mich zum Beispiel noch nicht entscheiden, ob Julias Traum jetzt ein roter Hering, ein Patzer des Drehbuchs oder ein Hinweis auf den Mörder sein soll. Ist aber gleich, die Spannung wird gehalten, die Stimmung auf dem Camping platz und auf dem Sofa steigt, und insgesamt macht die Sause einfach ziemlich Spaß. Am hübschesten finde ich den Moment, wo David Hess unter der Schlitz-Werbung sitzt. Ob Deodato wohl den deutschen Verleihtitel seines eigenen LA CASA SPERDUTA NEL PARCO kannte …?