Endlich ist er da. Der, für mich, beste Michael Dudikoff Film hat seine Veröffentlichung auf DVD geschafft. Für Actionnostalgiker sind die CANNON Produktionen aus den 80er Jahren sowieso ein muss. Denn B-Filme die mit viel Geld vom Duo Golan/Globus aufgeblasen wurden, sind außerhalb der CANNON Ägide nur schwer zu finden. Und heute heult man eigentlich nur und wünschte die Filme hätten wesentlich mehr Erfolg gehabt. Was würde ich geben nur noch einmal das CANNON Logo auf der großen Leinwand zu sehen…schnief…
Denn auch „Avenging Force“ spielte in Amerika leider nur knappe 5 Millionen $ ein.
Dudikoff ist Ex Agent Matt Hunter (ein Name der scheinbar bei CANNON beliebt war; siehe „Invasion USA“) und zu Besuch bei seinem farbigen Freund und ehemaligen Partner Larry Richards (Steve James „American Ninja 1-3“)ist. Dieser steigt in der Politik auf und wird von einer faschistischen Geheimorganisation Namens Pentangle bedroht. Schon bald bricht in New Orleans eine Welle der Gewalt los…
Auch für Regisseur Sam Firstenberg ist „Avenging Force“ ein Aushängeschild für einen gelungen Actioner und bestätigte sein Ruf als aufstrebender Mann fürs Grobe. Ich hatte damals im Kinderzimmer ein Filmplakat hängen indem sich US Kritiker vor Lob, für Film und Firstenberg, überschlugen. Darauf wurden sogar Vergleiche mit Walter Hill gezogen:). Soweit würde ich nun nicht unbedingt gehen, aber von der Sache her ist der hier besprochene Film sicherlich sein reifster Film. Zwar kann man zwischendurch einige Regiefehler finden und auch nicht alle Soundeffekte oder Fightsequenzen sind immer auf hohem Niveau, aber etliche andere Sequenzen zeigen doch eine andere Klasse als Firstenberg mit „American Ninja 2“ nachschob. So ist der Anschlag auf Richards beim Mardi Gras nicht nur sehr aufwendig, sondern auch technisch gut umgesetzt wurden. Doch vor allem begeistert der Film im Finale, als Matt Hunter durch die Sümpfe gejagt wird und nur mit seinen Fäusten ums überleben kämpfen muss. Dabei entsteht eine tolle Atmosphäre und die Fights sind alle auf der Höhe der Zeit und machen immer eine Menge Fun. Das waren sicherlich mit die schwersten Dreharbeiten für den damaligen Newcomer Dudikoff. Zum absoluten Schlusspunkt folgt dann ein weiter Kampf im Waffenzimmer des Anführers der Pentanglegruppe, wo noch mal alle Register gezogen werden und etliche Waffen zum Einsatz kommen. Sowieso ist die Abwechslungsreiche Inszenierung ein großer Pluspunkt des Streifens. Dem geneigten Actionfreund wird über Schießereien, Autoverfolgungsjagden und Martial Arts alles geboten, was man an Hausgemachter Action sehen will; und dann auch noch optimal über die gesamte Laufzeit verteilt. Für die neuere Generation der Actionsfans wirkt das eine oder andere sicherlich etwas altbacken, aber für Personen die diese Art der Filme zu schätzen wissen, ist „Avenging Force“ ein Highlight. Besonders weil es auch mit der nötigen Härte zugeht die man heute, selbst bei DTV Filmen, schmerzlich vermisst.
Dazu tragen, neben einem Michael Dudikoff in Hochform und den leider schon verstorbenen und immer sympathischen Steve James, auch die anderen Darsteller bei. John P.Ryan („Delta Force 2“, „Bound“) spielt dabei alle an die Wand und legt eine herrlich diabolische Persönlichkeit an den Tag, während der Rest der 5 Pentangle Spitzen, mit dem damals oft in Nebenrollen besetzen Karl Johnson („ Jake Speed“, „Rebel Storm“), William Wallace ( hier als Bill Wallace aufgeführt und nicht zu verwechseln mit der Kampfsportlegende Bill „Superfoot“ Wallace, „Delta Force“, „America 3000“) und Mark Alaimo („Total Recall“, „Tango & Cash“) charismatisch genug sind um Spannung bei den Kämpfen hervor zu rufen. Und auch CANNON Bösewicht James Booth („American Ninja 4“, „Retaliator“) taucht hier auf und ist auch noch gleich für das zugegeben nicht immer nach Logik schreiende und mit einigen schwachen Dialogen versetzte Drehbuch zuständig. Aber auch hier ist es besser, als das doch arg weit hergeholte Script zum dennoch unterhaltsamen „American Ninja 2“. Der Rest hinter der Kamera besteht wie immer aus Altgedienten CANNON Mitarbeiter wie Michael J. Duthie (Schnitt), Gideon Porath (Kamera) und George S. Clinton, der für den eingängigen Soundtrack, zuständig war.
Fazit:
„Avenging Force“ ist mit das beste Bespiel eines gelungen CANNON Actioners wie er im Buche steht. Auch wenn er vielleicht aus heutiger Sicht altmodisch wirkt und man alles nicht mehr ganz so spektakulär empfindet wie damals, zählt der Film seit Jahren zu meinen Actionhighlights und macht mir immer noch einen Heidenspaß. Und jetzt erwarte ich nach der DVD Vö. gefälligst eine Kritik von dir Blade Runner:)