iHaveCNit: Adiós Buenos Aires (2023) – German Kral – Alpenrepublik Filmverleih
Deutscher Kinostart: 11.05.2023
gesehen am 03.05.2023 in OmU Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
Filmisch internationale Ausflüge sind für mich immer sehr spannend und erheiternd. Und da komme ich auch mal gerne in der Welt und der Zeit herum. Ein Land, dessen Filme noch nicht auf meiner filmischen Landkarte aufgetaucht sind ist Argentinien. Und da hat sich der vom deutsch-argentinischen Regisseur German Kral inszenierte Film „Adiós Buenos Aires“ angeboten, den ich schon etwas vor dem Starttermin in einer Sneak sehen konnte.
Wir haben 2001. In Argentinien verschärft sich die Wirtschaftskrise zunehmend, so dass viele zu neuen Ufern aufbrechen möchten. Einer davon ist der Schuhverkäufer und in einem Tango-Orchester Bandoneon spielende Julio Färber, der in diesen Zeiten kurz vor dem Auswandern nach Deutschland steht. Doch eine schicksalhafte Begegnung lässt ihn an diesen Plänen zweifeln.
„Adiós Buenos Aires“ ist auf den ersten Blick mit 93 Minuten und seinen Themen durchaus etwas zu ambitioniert geraten. Denn in seiner Laufzeit beiläufig sowohl die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Lage Argentiniens inmitten der Krise 2001 darzustellen (auch mit Archivmaterial zu unterfüttern), dazu das Lebensgefühl der Argentinier zu dieser Zeit zu porträtieren und auch noch den musikalischen Einfluss des Tangos einzubinden wirkt der Film für seine Laufzeit zu überladen, allem den notwendigen Tiefgang und Raum zu geben, so dass das Ganze hier nur auf einer gediegenen, entspannten Oberfläche bleibt. Nicht zu vergessen, dass es hier viele unterschiedliche Handlungsstränge und Geschichten gibt, die nebeneinander zu einem Ende geführt werden sollen. Sei es die simple Geschichte des von Diego Cremonesi gespielten Julios wenn es um die Pläne des Auswanderns geht, die sich entwickelnde Liebesgeschichte mit der von Marina Bellati gespielten Taxifahrerin Mariela und auch die Geschichte um die Freundschaft des Tango-Orchesters. Der Film gleitet auch manchmal bei romantischen und philosophischen Elementen etwas ins Kitschige ab, aber das nehme ich dem Film nicht übel. Mir hat dieser kleine Einblick nach Argentinien gut gefallen und mich konnte das alles gut unterhalten, auch wenn natürlich in Anbetracht der gesamten Geschichten wesentlich mehr Potential drin gewesen wäre, so etwas wie ein argentinisches Epos und Period Piece zu erschaffen. So bleibt es ein unterhaltsamer, gediegener Unterhaltungsfilm.
„Adiós Buenos Aires“ - My First Look – 7/10 Punkte.