„Little Nicky“ entpuppt sich trotz sehr prominenter Besetzung als eines der schwächsten Vehikel für Kinoclown Adam Sandler.
Dabei fängt der Film halbwegs viel versprechend an: Ein Spanner (Jon Lovitz) beobachtet von einem Baum aus eine Frau beim Umziehen, doch er wird entdeckt und stürzt dabei mit tödlichen Folgen vom Baum – er wacht direkt in der Hölle auf und muss sich mit sexueller Belästigung durch einen Riesenvogel auseinandersetzen. Ist zwar alles etwas abstrus, aber durchaus witzig, was vor allem an Lovitz’ Darbietung liegt.
In der Hölle herrscht der Teufel (Harvey Keitel), doch es ist an der Zeit seinen Nachfolger für die nächsten 10.000 Jahre zu bestimmen, was besonders seine bösen Söhne Adrian (Rhys Ifans) und Cassius (Tom 'Tiny' Lister Jr.) freut. Sein jüngster Sohn Nicky (Adam Sandler) begnügt sich lieber damit den ganzen Tag Heavy Metal zu hören. Doch alle drei staunen nicht schlecht als das Ergebnis bekannt wird: Ihr Vater will selbst weitere 10.000 Jahre herrschen, da er seinen Söhnen dies nicht zutraut. Staunt man zwar noch über die Vielzahl bekannter Gesichter, so können schon ab hier bereits wenigsten Gags zünden, was sich leider nicht bessert.
Frustriert steigen Adrian und Cassius zur Erde auf, um sich dort in New York ihre eigene Hölle zu gründen. Darauf friert das Tor zur Hölle zu und der Teufel beginnt zu zerfallen. Nicky ist der einzige, der seine bösen Brüder aufhalten und zurückbringen kann, ehe sein Vater stirbt…
Der Plot von „Little Nicky“ entpuppt sich als mäßige Folie für die verschiedenen Gags, die sich meist als Fehlzündungen herausstellen. So mangelt es der Geschichte sowohl an Spannung als auch an Tempo. Auch die Wendungen kann man meist schon vorausahnen, da sie wenig originell sind. Die meisten Masken und CGI-Effekte des Films sind auch erschreckend billig, wie z.B. die animierte Fledermaus gegen Ende.
Die Witze sind selten komisch, sondern meistens nur platt. Lediglich einige nette Ideen wie der Anfang können unterhalten, aber man muss schon ziemlich anspruchslos sein, um über an den Kopf gezauberte Brüste und derartige Schoten zu lachen. Zudem versinken viele Gags in Klischees (der softe Mitbewohner stellt sich natürlich als schwul heraus usw.). Da helfen auch einige nette Anspielungen wie die Re-Animation von Rob Schneiders Figur aus „Waterboy“ nicht viel weiter, da man selten lachen kann.
Musikalisch kann der Film allerdings überzeugen. So dröhnt Rock und Metal älteren und neueren Datums von POD, Powerman 5000, AC/DC und vielen anderen durch die Gegend, wobei die Songs auch alle gut ins Ohr gehen. Durch Poster, T-Shirts usw. wird auch ständig Größen wie Motorhead, Metallica und Iron Maiden gehuldigt, wobei dann als Höhepunkt noch ein Gastauftritt von Ozzy Osbourne ansteht. Leider kann dieser gelungene Aspekt kaum etwas an dem sehr schwachen Gesamtbild ändern.
Adam Sandler hinkt andauernd mit Sprachfehler und Gesichtslähmung durch die Gegend, doch das wirkt auf die Dauer eher nervig als komisch. Harvey Keitel, Rhys Ifans und Tom 'Tiny' Lister Jr. sind OK, aber hinter ihren Möglichkeiten, während Patricia Arquette als Mäuschen bestenfalls solide agiert. Und über Quentin Tarantinos pseudokomische Auftritte als blinder Prediger jubeln auch nur die hartgesottensten Tarantino-Fans.
„Little Nicky“ ist eine ziemlich lahme Komödie mit kaum gelungenen Gags, bei der lediglich die Musik überzeugt, aber das ist unterm Strich viel zu wenig.