Review

Über zehn Jahre zogen ins Land seit ich „Flucht aus Absolom“ das erste Mal im Kino sehen durfte. Es mag vielleicht auch an meinen damals noch nicht so fortgeschrittenem Alter gelegen haben, dass mich dieser Film seinerzeit mehr als beeindruckt hat. Inzwischen hat er zwar nicht mehr jene Faszination als damals im Kino, ist jedoch allemal für einen guten bis zum Teil sogar sehr guten Videoabend zu gebrauchen.

Die Story ist dabei reine Nebensache, weil leider mehr als simpel gestrickt. Viel mehr ins Auge sticht mir dabei die durchaus gelungene, wenn auch einfach inszenierte Zukunftslandschaft des Gefängnistraktes. Die Insel an sich macht eher den Eindruck als wäre es das letzte unberührte Fleckchen Erde. Dass dieser Trip durchaus mehr als nur ein rein Abenteuerlicher ist, haben wir Regisseur Martin Campbell zu verdanken. Dieser zeigte sich ja unter anderem auch für den im Jahre 2006 erschienenen James Bond „Casino Royale“ verantwortlich.

Obgleich der Film einige kleine Durchhänger in Sachen Spannung und Plot hat, ist er zum Teil doch relativ spannend inszeniert. Die ganze Insel wirkt wie eine Mischung aus Robinson Crusoe und Battle Royale. Die guten Insider stehen den böse Outsidern, zahlenmäßig stark unterlegen, gegenüber. Die Kostüme sind allemal gelungen und auch die Atmosphäre kommt dabei relativ gut rüber.
Im großen und ganzen ist der Film nicht sonderlich blutig. Die wenigen Szenen rechtfertigen dafür sein 18er – Rating allemal. An großen Effekten wurde gespart und jene welche zu sehen sind, sind leider auch nicht das gelbe vom Ei.

Hauptdarsteller Ray Liotta zeigt hierbei meiner Meinung nach eine seiner besten schauspielerischen Rollen überhaupt. Aber auch Lance Henriksen als Oberhaupt der Insider und sein gegenüber Stuart Wilson in der Rolle des Marek machen ihre Sache doch ganz passabel.

Im Endeffekt konnte mich „Flucht aus Absolom“ nicht mehr so überzeugen wie noch vor einigen Jahren, ist er doch Inhaltlich sehr mau und an der einen oder anderen Stelle um ein gutes zu lange geraten. Das alles in etwas komprimierterer Form und es wäre wohl ein durchweg spannender und mehr als gelungener Actionstreifen geworden.
Sehenswert ist er aber allemal, nicht zuletzt aufgrund seiner guten zum Teil Endzeitlichen Atmosphäre und auch den relativ gut agierenden Darstellern, allen voran Ray Liotta.

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