Eine Gruppe von Terroristen überfällt in der Absicht, ein wenig waffenfähiges Uran in die Finger zu kriegen, einen Militär-Transport. In ihrem Versteck im Hafen angekommen, muss die Bande zu ihrer Überraschung jedoch feststellen, dass sich in dem entführten Laster kein spaltbares Material, sondern waschechte, geklonte Killer-Saurier befinden. Diese wachen dann auch schnell aus ihrem tiefgekühlten Schlaf auf und machen mit den Anwesenden kurzen Prozess. Die Wissenschaftlerin Dr. Hodges, auf deren Konto die ganze Dinosaurier-Angelegenheit geht, fordert den erfahrenen Colonel Rance Higgins und dessen Spezial-Einheit an, damit diese die Versuchstiere wieder einfangen... wenn möglich lebend, denn aus der Dino-DNA könnten Heilmittel für allerlei Erbkrankheiten gewonnen werden. Leichter gesagt als getan, denn schon bei der ersten Begegnung fallen einige Soldaten den "Carnosauriern" zum Opfer, weshalb flugs ein Trupp Marines zur Unterstützung herbeordert werden muss, um den Viechern zu Leibe zu rücken... Auch wenn der findige VPS-Verleih nach dem Abebben der "Jurassic Park"-Dino-Manie wohl seine Felle hat davonschwimmen sehen und deshalb wohl aus rein Marketing-technischen Gründen nicht groß und breit "Carnosaurus 3" auf dem Cover draufsteht, ist in "Primal Creatures" doch nichts anderes als der übliche Monster-Echsen-Trash drin. Da der gute alte Roger Corman allerdings auch ein ganz pfiffiger Fuchs ist, der weiß, wie er das letzte Quäntchen Profit aus seiner stagnierenden B-Movie-Franchise pressen kann, ist das Ganze diesmal glatt noch billiger produziert worden als die beiden Vorgänger. Okay, Louis Morneaus "Carnosaurus - Attack of the Raptors" war mit seiner genau bei "Aliens - Die Rückkehr" abgeschauten Handlung und einigen ansehnlichen F/X-Einlagen ja noch ganz possierlich und das (relative) Highlight der Serie, dagegen kann Jonathan Winfrey mit seinem letztklassigen und von jeglichen Schauwerten befreiten Creature-Feature aber keinesfalls anstinken. Abgedreht wurde die Chose nämlich ganz klar in ein paar lumpigen Industrie-Lagerhallen, die dann im späteren Verlauf der Geschichte mit ihren dicken Betonwänden sogar das Innere eines Frachttankers doubeln müssen. Leere Pappkartons und Sperrholz-Platten ersetzen dabei die Kulissen, der hektische Stakkato-Schnitt gibt sich alle Mühe, die unspektakuläre Action etwas aufregender aussehen zu lassen, und die übertrieben markigen Sprüche der Soldaten gehen auf keine Kuhhaut. Zwischen all den unmotiviert gesetzten Ballereien und Dino-Attacken darf der unvermeidliche John Carl Buechler mit seinen Effekten groß auftrumpfen und dieselben alten Splatter-Späße aufwärmen, die man schon aus den ersten beiden Filmen kennt. Die sind auch dieses Mal wieder blutig, sehen sich aufgrund des drastisch runtergefahrenen Budgets jedoch sehr fadenscheinig und wenig überzeugend an, was auch erklärt, warum die Kamera nicht stillhalten kann, wenn da munter Köpfe und andere Gliedmaßen abgebissen werden. Das höchste der Gefühle sind da noch die bereits aus Teil 2 bekannten Raptoren-Gummikostüme, die in den flach ausgeleuchteten Sets aber auch nicht mehr so richtig zur Geltung kommen. So was wie tatsächliche Performances sollte man sich von den unbekannten Darstellern nicht erwarten, wobei die aber auch eindeutig von dem murkeligen Skript schon genug gebeutelt werden. Dank einiger allzu blödeliger und kalauernder Dialoge wirken die dann auch nicht wie die Mitglieder einer knallharten Elite-Einheit, sondern eher wie die Pausen-Clowns vom letzten Kindergeburtstag, ein starkes Stück. Die hakelige Regie Winfreys kann dann natürlich auch nichts mehr rausreißen, denn hier gilt es nicht, einzelne Durchhänger des banalen Drehbuchs zu kaschieren... die Plotte hängt nämlich von der allerersten Szene (in der ein Soldat von einem fahrenden Jeep schifft, wie passend) bis zu dem mit auffällig schlechten visuellen F/X verkleisterten Showdown durch. Was für ein Trauerspiel...
3/10