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Vor 20 Jahren wurde Hunter als neugeborenes Baby auf einem Friedhof entdeckt, eingewickelt in einer schmutzigen Decke mit satanischen Symbolen und einem Wolfskreuz. Die Suche nach ihren leiblichen Eltern führt sie nach Norwegen in die kalte und regnerische Stadt Bergen. Dort trifft sie auf die Black-Metal-Künstlerin Cecilia, den psychisch labilen Kristian und den tiefreligiösen Torstein. Während Hunter nach und nach das Mysterium ihrer eigenen Herkunft aufdeckt, wird sie von dunklen Träumen und Visionen geplagt, die auf eine schreckliche Wahrheit deuten …

Und genau diese Träume und Visionen hätte ich eher weggelassen und mich als Regisseur oder eben Drehbuchautor nur auf die Geschichte von Hunter konzentriert und das ganze als normalen Thrilller inszeniert. Denn als solcher ist er wirklich gut gemacht zumal er eine sehr sympathische Hauptdarstellerin zu bieten hat.

Wie diese so langsam hinter das Geheimnisse ihres Lebens kommt ist spannend inszeniert und hervorragend gespielt. Auch die Darsteller in den Nebenrollen sind durchweg überzeugend und gut besetzt..

Ein wenig erinnerte mich der Film an manchen Stellen an die Schnitzeljagd von Johnny Depp in dem genialen DIE NEUN PFORTEN, aber auch eine weitere Parallele ist vorhanden, nämlich, dass man sich die Horrorelemente auch da hätte schenken können.

Ich will jetzt nicht sagen, dass sie den Streifen verschlechtern, das wäre deutlich zu hart, denn ein paar unheimliche Figuren und Visionen sind für schicke Jumpscares immer gut geeignet, aber der Film hätte sie nicht gebraucht.

Das Cover erzeugt zusätzlich falsche Erwartungen, weil man LEAVE da sofort als Horrorfilm einordnet – das ist er aber nicht. Das finde ich etwas unglücklich gewählt, da man hier die falsche Zielgruppe anspricht.

Die anderen verpassen nämlich einen spannenden Thriller mit einer verschachtelten Story und einigen recht überraschenden Wendungen, die gerade im zweiten Teil des Films durchaus gefallen.

Fazit: Wer NEUN PFORTEN mochte, der wird auch an LEAVE Gefallen finden. Wer einen Horrorfilm erwartet ist hier leider falsch. Wer einen guten und ambitionierten Thriller sehen möchte hingegen richtig.

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