Review

Der Mann mit den Bügeleisenhänden


„Sakra“ ist ein Historien-Kung Fu-Epos von Handkantenmeister Donnie Yen über einen legendären Überhelden und seine langjährige Reise in einer Welt aus Verrat, Herzschmerz und Kampf…

Dynasty Warrior: The Donnie Yen Show

Bei allzu vielen Filmen durfte/wollte Donnie Yen bisher noch nicht Regie führen. Nun fährt er mit dem opulenten, ausladenden und bombastischen, sicher auch nicht günstigen „Sakra“ ein dickes Geschoss auf. Der Mann kennt nur Vollgas, scheinbar auch als Regisseur. Zumindest was die Action betrifft. Was er hier aufzieht ist sagenhaft krachend, manchmal beinahe wie eine endlich richtig gemachte „The Last Airbender“-Version. Donnie Yen als fast heiliger und unfehlbarer Superheld. Wenn einer Selbstbeweihräucherung darf und kann, dann er. Und was ist das bitte für Action… da kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr raus. Übertrieben, ausdauernd, riesig. Comichaft auch. Aber alles andere als Hollywood. Seilkunst vom Feinsten. Elementarzauber. Viel ausgeklügelter, origineller und besser als sowas aus dem Westen. Hier kommt sowas halt her, hier ist der Ursprung, hier sitzen die Experten. Der Score bläst aus allen Fanfaren, der Kitsch trieft aus jedem Dialog, die Backpfeifen hört man von Hong Kong bis nach Hagen. Man braucht Sitzfleisch und schnelle Augen für die wie Pfeile schließenden Untertitel. Oder man versucht gar nicht erst das Storywirrwarr zu entknoten und ergötzt auch einfach an den einmaligen Fights. Mythos, Mönche, Männer von Rang und Namen. Im Stile von Videospielen a la „Sekiro“ oder „Wo Long“. Oder wer solche Asia-Epen wie „Musa“ oder „Fearless“ mag. 

Fazit: eine überbordernde Wuxia-Wundertüte von Donnie Yen. Ein Epos (wortwörtlich) ohne Ende. Und dennoch eine Story wie aufgeblähtes Beiwerk. Erst recht ohne historisches/mythisches Vorwissen. Aber, und das ist viel wichtiger: die wahrscheinlich beeindruckendsten Kampfszenen des Jahres! 

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