Review

Die junge Bankangestellte Kristin erhält kurz vor dem spurlosen Verschwinden ihres Bruders einen Videoclip, der ihn mit einem alten Flugzeugwrack im isländischen Eis zeigt. Kaum weiß Kristin die verstörenden Bilder zu deuten, sieht sie sich unversehens in den Strudel einer internationalen Verschwörung gezogen. Das Wrack entpuppt sich als ein jahrzehntelang verschollenes deutsches Flugzeug aus dem Zweiten Weltkrieg, dessen Fracht so brisant ist, dass CIA-Vizedirektor William Carr und der kaltblütige deutsche Agent Simon versuchen, Kristin als vermeintliche Mitwisserin auszuschalten. Kristin schwebt in großer Gefahr, lässt aber nicht von ihrem Vorhaben ab, das Geheimnis des Gletschergrabes zu lüften …

Und wieder einmal arbeiten sich der gute Chucky an einem Streifen aus Germany ab. Wer mich kennt weiß, dass ich den deutschen Film für vollkommen unterbewertet halte, weil der Mainstream eben nur aus dämlichen Komödien besteht, in dem die Namen Schweiger, Schweighöfer auftauchen oder der gute Name eines renommierten deutschen Dichters in etlichen Fortsetzungen misshandelt wird.

Gute deutsche Komödien gehen eher unter und die Thriller werden meistens auch missachtet, dabei haben die  Regisseure dieses Landes auf dem Gebiet einiges drauf. Nahezu alle Filme von Hirschbiegel sind zum Beispiel hervorragend.

Auch Gletschergab ist durchaus gelungen, wenn gegen Ende auch die ein oder andere Logiklücke hinzukommt, die ich jetzt hier nicht aufführen kann (spoiler). Trotzdem ist der Film spannend und sehr kurzweilig inszeniert, denn die fast 2 Stunden vergehen wie im Fug.

Wotan Wilke Möhring (ich sage nur ANTIKÖRPER oder STEIG NICHT AUS) macht es Spaß, endlich mal eine fiese Type zu spielen. Das sieht man ihm richtiggehend an, ist er doch sonst immer der liebe Kerl von nebenan. Aber auch der Rest ist mit wirklich guten Schauspielern besetzt, so dass sich eine Kinoauswertung durchaus anbot. Über die Zuschauerzahlen finde ich allerdings nichts.

Arnaldur Indriðason hat von seinen Romanen, die in 40 Sprachen übersetzt wurden, auch schon Millionen Exemplare verkauft, ist mir als Antileser jedoch gänzlich unbekannt.

Die Geschichte hier hat auf jeden Fall Potenzial, welches aber nicht immer ganz ausgeschöpft und mit Verfolgungsjagden ergänzt wird. Die Grundidee ist aber schon mehr als originell und der Zuschauer erfährt nur langsam immer mehr über die damaligen Ereignisse.

Gegen Ende gibt es noch einen klaren Hinweis auf eine Fortsetzung, die mit den überwiegend gleichen Charakteren stattfinden dürfte.

Fazit: An manchen Stellen ein wenig unlogischer, aber absolut unterhaltsamer Streifen, der zeigt, dass der deutsche Film (auch wenn das hier eine Koproduktion mit Island ist) immer viel zu schlecht wegkommt.  









Details
Ähnliche Filme