Review

Die Goat-Debatte

Zwischen Pornodarstellerinnen beim Duschen zugucken und einem Killer mit Ziegenmaske bei seinem Tagesgeschäft kann „Kill Her Goats“ seiner lustigen Ausgangssituation, dem neugierig machenden Titel und Poster, leider nicht gerecht werden. Nichtmal ansatzweise. Ein wahrer Hatewatch. 

Playmate Shower Massacre

„Kill Her Goats“ hat mit Kane Hodder den wohl beliebtesten Jason überhaupt, er hat etliche gut gebaute Damen mit Textilallergie und seine Sets wie der idyllische See oder ein nebeliger Friedhof würden locker mindestens für Slasherstangenware reichen. Aber irgendwie bekommt er nichtmal das hin. Er scheitert an den Mindestanforderungen. Die Maske und Waffe des Killers sind cool. Der Fleischbeschau - okay. Funktioniert. Aber da hätte jeder alte Playboy wohl mehr Wert und Kurzweile. Und auch nackte Tatsachen, da hier doch sehr oft gemogelt und verdeckt wird. Und ansonsten ist „Kill Her Goats“ eine echt ärgerliche Mogelpackung. Hier und da gibt’s noch ein paar dermaßen dämliche Dialoge und schräg-schlechte Schauspielleistungen, dass es in die Richtung von gutem Trash mit einigen Lachern in bierseliger Männerrunde gehen könnte. Aber auch das sind nur Ansätze und Anflüge. Die meiste Zeit - vor allem in einer gähnend langen Phase nach dem Intro mit Doppelkill bis sage und schreibe zur 60-Minuten-Marke (!) - herrscht jedoch erstaunliche Leere. Selbst für Slasherverhältnisse. Selbst für C-Film-Territorium. Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass ich schon Pornos mit besserer Handlung, besseren Schauspielern und besseren Schauwerten auch außerhalb des Rein-Raus-Spiels gesehen habe. „Kill Her Goats“ macht weder seinen zeigefreudigen Mädels, dem Softcoregenre noch dem Slasher halbwegs Ehre. Jede Episode der Sexy Sportclips von früher auf DSF war da sinnvoller und ergiebiger. Leider nur selten „so bad it's good“. Meistens nur so schlecht, dass es schlecht bleibt. Es hätte Jason meets „Black Sheep“ mit „Slumber Party Massacre“ werden können. Es ist aber nur ein fauler Holz-vor-der-Hüttenzauber. 

Eine Boobietrap

Fazit: dickbrüstiger und doch schwachbrüstiger Slasher den selbst knackige und meist nackige Mädels, der berühmteste Jason und schöne Landschaften nicht vor einem (Total-)Ausfall retten. Lächerlichstes Videothekenfüllmaterial näher an PornHub als Netflix. Seicht wäre hier noch untertrieben. Dabei hätten Idee und Killer echt Potential gehabt… 

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