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Grundlegend ist es erfreulich, wenn die globale Filmlandkarte immer mehr Lücken schließt und Werke in Ländern produziert werden, die lange als komplett exotisch galten. Zumindest dürfte es nicht viele bekannte Horrorfilme aus Malaysia geben, was Regisseur Dain Said möglicherweise ändern könnte.

Teenager Iqbal arbeitet mit seinen Eltern als Exorzist und hat die Gabe Dämonen wahrzunehmen und sie in Schacht zu halten. Als seine Mutter bei einem Einsatz stirbt, will Iqbal der Materie den Rücken kehren, doch als in seinem Wohnkomplex eine dämonische Macht freigesetzt wird, die sogar Gleichaltrige befällt, muss der Junge handeln…

Said kredenzt hier eine Mischung aus Exorzismushorror und Coming-of-Age. Allerdings wirkt Hauptfigur Iqbal über weite Teile wie ein Weichei, dem es an Entschlossenheit fehlt, andere würden ihn vielleicht als besonders sensibel einstufen. Sein Umfeld besteht demgegenüber aus einigen Stereotypen, bis auf Nachbarin Ah Boy, bereits dem Namen nach ein Mädchen, welches sich im Körper eines Jungen wohler fühlen würde, was im Verlauf jedoch nie genauer thematisiert wird.

Da bis auf eine Szene im Wald fast alles in den Räumen des Wohnkomplexes spielt, schleicht sich bald eine kammerspielartige Stimmung ein, zu der ein zentraler Ort wie ein umgebautes Gewächshaus mit fleischfressenden Pflanzen recht gut in die Stimmung passt. Hier wird hinter einem verbotenen Raum das Böse freigesetzt, welches im Verlauf unterschiedliche Gestalten annimmt und hin und wieder für Erschreckmomente sorgt. So tauchen dämonische Fratzen, entstellte Anwohner oder gar klobige Monster auf, manchmal scheinen auch anstehende Ableben eine Ankündigung zu erfahren.

Bei alledem verhält sich Iqbal jedoch recht passiv und steigt erst zum Finale in den aktiven Dienst der Austreibung ein, was dann zwar ein wenig konventionell anmutet und allerlei Körperverrenkungen einbezieht, jedoch endlich etwas Tempo, Spannung und Gewalt beinhaltet. Etwaige Splattereinlagen wirken nicht vordergründig und liefern eine Mischung aus passablen CGI und praktischen Effekten, gleiches gilt für kleinere Ekeleinlagen.

Der Showdown liefert immerhin noch einige Hintergründe zu den betroffenen Figuren, jedoch laufen andere Handlungsstränge wie die Ermittlungen der Polizei komplett ins Leere.
Einige Längen sind innerhalb der etwas zu lang geratenen 102 Minuten auszumachen, zumal manche dämonische Erscheinung etwas willkürlich anmutet und oft dem Selbstzweck dient.
Zuweilen eiert der Stoff zu lange herum, bevor er konkret wird und sich dem Wesentlichen widmet, weshalb der Gesamteindruck trotz gelungener Ansätze nur knapp überdurchschnittlich ausfällt.
5,5 von 10


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