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New York: Kaum hat ein neues Psychopathen-Pärchen aus dem College-Umfeld der jungen Carpenter-Schwestern, die vor einem Jahr erst ein amtliches Massaker in ihrem Heimat-Nest Woodsboro mit knapper Müh und Not überlebt hatten (siehe den Vorgänger), den Plan gefasst, erneut eine Mordserie in Gang zu setzen, an deren Ende dann auch Sam und Tara das Zeitliche segnen sollen, da werden die beiden Möchtegerns auch schon selbst - schwuppdiwupp - von einem Mörder im klassischen Ghostface-Outfit über den Jordan geschickt. Offenbar gibt es da jemanden, der noch ganz persönlich ein Hühnchen mit dem Geschwister-Paar zu rupfen hat und es nicht zulassen wollte, dass ihm dabei wohlmöglich irgendjemand in die Quere kommt. Für die Carpenter-Girls macht das allerdings nicht wirklich einen Unterschied, denn die sehen sich bald schon wieder den brutalen Angriffen eines oder mehrer Unbekannten ausgesetzt, bei denen die Leichen natürlich nur so purzeln. Da an den Tatorten zudem die originalen Masken der bisherigen Ghostface-Killer zurückgelassen werden, deuten alle Spuren mal wieder nach Woodsboro... und damit auch in Richtung von Sams Vater Billy Loomis, der der jungen Frau immer noch in Halluzinationen und Tagträumen erscheint und ihr permanent "gut" zuspricht, weswegen diese auch nicht ganz unberechtigt befürchtet, dass bei ihr irgendwann die ererbte Serienmörder-Veranlagung durchbrechen und sie selbst zum Messer greifen wird. Als sich dann auch noch die FBI-Agentin Kirby Reed, die selbst eine Ghostface-Überlebende ist, in die Sache einklinkt und auch die unvermeidliche Sensations-Reporterin Gale Weathers natürlich wieder auf der Matte steht, ist der Kuddelmuddel perfekt... Nach "Scre4m" und anschließend noch mal einfach nur "Scream" geht's jetzt wohl weiter mit römischen Ziffern, warum auch nicht? Angesichts des Umstandes, dass der (für meine Begriffe dennoch ganz schön öde und abgenudelte) letztjährige Vorgänger die Reihe am Box-Office revitalisiert und einen schönen Batzen Kohle eingefahren hat, verwundert es einen natürlich nicht, dass jetzt schnell eine weitere Fortsetzung auf den Weg gebracht wurde, zumal sich die momentan arg angesagte Hauptdarstellerin Jenna Ortega durch eine glückliche Fügung des Schicksals gerade erst als "Wednesday" in die Herzen der Teenie-Zielgruppe TikTok-getanzt hat, weswegen man sich lebhaft vorstellen kann, wie sich die Produzenten-Bagage schon die gierigen Hände reibt... und um den maximalen Reibach zu machen, gibt's den Krempel für den, der's braucht, sogar auch noch in 3D (hab' ich mir übrigens gespart). Nun ja, machen wir uns nix vor, der einzige Daseinsgrund für "Scream VI" ist natürlich finanzieller Natur, denn inhaltlich hat die Chose dem Wes Craven-Original, das immer noch weit, WEIT über allem thront, was da so im Anschluss kam, alleine schon aufgrund der Abwesenheit Neve Campbells garade mal gar nix mehr hinzuzufügen, stattdessen steht nun nach der Staffelübergabe die von Melissa Barrera gemimte Billy Loomis-Tochter Sam Carpenter im Fokus des Interesses. Die interessiert einen halt nur leider relativ wenig und auch der erneute Auftritt von Hayden Panettiere, die man aus Teil 4 hervorgekramt hat, sorgt da nicht wirklich für 'nen Ausgleich. Von der Verlegung des Handlungs-Ortes vom heimeligen Woodsboro nach New York sollte man sich ebenfalls nicht allzu viel erwarten, denn auch wenn er den Big Apple nicht so knallhart verschenkt wie anno dazumal "Freitag der 13. - Todesfalle Manhattan", nutzt "Scream VI" den neuen Schauplatz lediglich für ein paar wenige Außen-Aufnahmen vor der Großstadt-Kulisse und eine einzige, immerhin inszenatorisch reizvolle U-Bahn-Sequenz und spult den Großteil der Schlitzer-Handlung ansonsten wieder in irgendwelchen Interieurs ab. Das Duo Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, das nun offenbar das Franchise-Ruder übernommen hat und fest im Regie-Sattel sitzt, gibt sich dieses Mal übrigens nicht so gänzlich die Blöße wie beim ultra-langweiligen Vorgänger, sondern kann mit einer unerwarteten Eingangs-Sequenz punkten, die wohl zu überraschen weiß, bevor dann im weiteren Verlauf die (übrigens für die Verhältnisse der Reihe beachtlich blutige!) Schlitzer-Action forciert wird. Die hier und da mal dezent variierten Stalk-and-Slash-Einlagen reihen sich da ohne allzu großen Leerlauf hübsch aneinander und münden dann schließlich in einem ebenso formelmäßigen wie auch abstrusen Finale, bei dem der oder die Täter entlarvt werden, was für die entsprechenden Darsteller mal wieder ein Freibrief für überkandideltes Psychopathen-Gehabe und saumäßiges Overacting ist, und das so einige Kapriolen schlägt, was die dargereichten Motivations-Erklärungen anbelangt... die sind mit "weit hergeholt" nämlich noch schmeichelhaft umschrieben. Die geradezu zwanghaft reingefriemelten Verweise auf sämtliche Vorgänger sowie das obligatorische Meta-Gedöns empfindet man mittlerweile übrigens nur noch als alberne Makulatur, das sorgt wirklich für keinerlei Mehrwert gegenüber der Slasherfilm-Konkurrenz mehr. Nun ja, "Scream VI" ist trotzdem wieder etwas besser und spaßiger geworden als der 2022er-"Scream" und schlägt innerhalb der Reihe auch den arg überfrachteten "Scream 3" knapp. Fazit: Is' okay geworden... halbwegs. Dann sehen wir uns wieder bei Teil 7... sorry, Teil VII, mein' ich...

6/10

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