Dritter und damit letzter Teil der Detective Knight - Trilogie, fast Abschluss der Filmografie von Hollywoodstar Bruce Willis in der Titelrolle und am Ende hinten raus sicherlich auch mit der würdigste Vorhang, den der an Demenz erkrankte Schauspieler noch geben kann; folgen tut einzig und allein noch der bis dato auch weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit gehaltene Assassin a.k.a. Die Like Lovers, der nunmehr als Epilog der Karriere gilt. (Je nach Ansicht auch ein Schrecken mit Ende, oder ein Ende vom Schrecken.) Anders als Detective Knight: Redemption selber, der vermehrt mit Figuren noch aus dem Einstieg Detective Knight: Rogue arbeitete und sich darauf auch bezog, ist der dritte Teil nun weitgehend unabhängig voneinander, eine gewisse Chronologie und Kausalität zwar vorhanden, aber Vorwissen ("One of you should be in jail, and the other in the chair.") tatsächlich unnötig und eine größere Unabhängigkeit voneinander als noch bei den Vorgängern gegeben. Verantwortlich für das spezielle Werk, die Trilogie, die wie hier dem Unabhängigkeitstag und zuvor an Halloween und Weihnachten an speziellen Daten auch spielte und auch die späte Steigerung der Qualität insgesamt ist abermals das 308 Entertainment Duo von Edward Drake und Corey Large:
Als Detective James Edward Knight [ Bruce Willis ] zusammen mit seinem Partner Eric Fitzgerald [ Lochlyn Munroe ] zu einem blutigen Banküberfall gerufen werden, wissen sie noch nicht, dass sie die beiden ebenso herbei gerufenen Rettungssanitäter Dezi [ Jack Kilmer ] und Ally [ Willow Shields ] bald an selben Ort und Stelle wiedersehen. Speziell Dezi, der beruflich eigentlich eine Laufbahn als Polizist einschlagen wollte, bei der Bewerbung aber abgelehnt wurde, erfährt durch weitere Demütigungen, unter anderem von Detective Godwin Frensaw Sango [ Jimmy Jean-Louis ], eine Umkehr in seinem bisher relativ stabilen Leben, was spätestens am Unabhängigkeitstag zu einem weiteren Massaker kulminiert.
"Hey, give me the Fourth over Halloween and Christmas any day."
Eingestiegen wird auch hier mit Waffengestus und Waffengewalt, Schießereien mit der Polizei, hier ausgehend von einem unbeholfenen (und auch etwas laienhaft in POV-Einstellung gefilmten) Banküberfall, dem sinnlosen Vorgehen eines 'Bunch of kamikaze, burn-out, born-to-lose motherfuckers'; ein kleiner Abstecher in den Independent- bis Amateurbereich, die Kamera nah am Geschehen, die Bilder zitternd und in Split Screen geteilt, in wildes Chaos auf mehreren Ebenen, zusammengehalten (und auch mit Schüssen beendet) durch einen namhaften Darsteller, den einzigen Star. Die Ausgangslage ist dabei gar recht clever: Nicht die Schießerei und der Versuch der Flucht ist entscheidend, sondern das Geschehen danach. Es geht um den amerikanischen Traum und es geht um den Tod.
"Good cops never die, they just get promoted to the precinct in the sky."
Willis (dessen verbale Kommunikation auch hier deutlich abgehakt wirkt und ohne Sprachfluss und Sinn für Rhythmus und Kongruenz) wird hier unterstützt durch vorherige Partner wie Munro und Louis, zudem gibt es Neuzugänge von Timothy J. Murphy, Dina Mayer und dem Spross von Kilmer, dort der Vater Val auch krankheitsbedingt ausgeschieden, der Sohn als Weiterführung, das frische junge Blut als Ersatz. Auf den Charakter und sein Umfeld, seine Partnerin und Freundin, wird sich auch konzentriert und die Dramaturgie fokussiert, ein Abgleiten in die Kriminalität, ein ehrbarer Beruf, aber keine Anerkennung, kein Geld, falsche und/oder enttäuschte Vorstellungen von dem, was das Leben sein sollte; mehr Überfälle, mehr Schusswechsel, bald ein Sarg. Das ist ein wenig wie die Twen-Ausgabe von Bringing Out the Dead, das hat aber seine Kreationen, und das hat Einfühlungsvermögen für die Personen und die Stimmung (Verschwörungstheorien, Social Brainwashing, die aufgeheizte gesellschaftspolitische Situation, das Wegnehmen bisheriger Vorbilder und Ideale, plötzliche Arbeitslosigkeit, psychische Beeinträchtigungen etc.), das hat seine Ideen, das funktioniert als Amoklauf in der fiktiven Simulation.
"We live in a society where there is nothing more American than making money on the Fourth of July."
Mittendrin wird einmal so getan, als ob man richtiger Polizist ist, I love a Man in Uniform, wird im Polizeifilm, was die Grundlage der Detective Knight - Reihe darstellt, der 'Geruch' und das 'Gefühl' aufgenommen, ein realer Gesetzeshüter (mit einer vom Tatort geraubten, gewaschenen und genähten Uniform) zu sein und sich unter 'seinesgleichen', weithin sichtbar herausstechend übrigens zu mischen; spätestens hier erreicht die Inszenierung eine zweite Ebene, ein Spiel im Spiel; bevor es in eine Art Vigilantismus bzw. 'Angel of Justice' abgleitet. Action kommt nach dem Beginn relativ spät, versucht sich aber dann etwas im Größer, ein echter Hubschrauber, erneut ein Beschuss vor der Bank sowie eine vermehrte Verfolgungsjagd, Ambulance für Arme, schwere Artillerie von beiden Seiten, die SWAT im Einsatz, das halbe Revier.