Ganz offiziell ist dies der letzte Film mit Bruce Willis, der sich 2022 krankheitsbedingt aus der Filmwelt zurückzog. Es stand zu befürchten, dass er dem lang gedienten Actionstar nicht ansatzweise gerecht werden würde, doch schlimmer noch: Ohne seine Anwesenheit hätte der Stoff genauso wenig funktioniert.
Nachdem ihr Mann im Koma landete, erfährt Alexa (Nomzamo Mbatha) von einer Geheimorganisation unter der Leitung von Valmora (Willis), für die er tätig war. Diese beschäftigt sich mit digitaler Bewusstseinsübertragung und war dem Übeltäter Adrian (Dominic Prucell) auf der Spur, der Teile ihrer Erfindung „Spider“ gestohlen hat. Fortan übernimmt Alexa den Körper der Künstlerin Mali (Andy Allo), um sich Adrian in dessen Villa zu nähern…
Die Figur von Willis ist für die eigentliche Handlung ohne Belang, zumal er nicht das ausführende Organ seiner Organisation ist und folgerichtig in seiner rund 15-minütigen Präsenz nur herumsteht, wenig redet und dabei kaum eine Miene verzieht. Im Mittelpunkt stehen stattdessen zwei immerhin ordentlich gezeichnete Frauenfiguren, die im Verlauf ihrer zahlreichen Körpertauschaktionen mit sich selbst und ihrer nächsten hadern.
Mit psychologischem Tiefgang hätte hieraus ein passables Drama werden können, doch Co-Autor und Regisseur Jesse Atlas wollte gleichermaßen die Gebiete Science Fiction und Thriller einbinden, was gnadenlos daneben geht. Diese ominöse Erfindung, die wohl irgendwie mit einem implantierten Chip im Nacken und einer Schallwellenbehandlung funktioniert, während der Proband in einer Wanne mit Eiswürfeln sitzt, entzieht sich den meisten rationalen Aspekten. Während der Körpertausch anfangs noch etwas flotter vonstatten geht und diverse Unbeteiligte einbezieht, gerät er im Verlauf zusehends eindimensionaler.
Zudem spielt sich ein Großteil im luxuriösen Domizil des Böewichts ab, was eine Weile Eindruck schindet, nach einiger Zeit jedoch kaum genügend Abwechslung bietet. Zudem wird als Gegenpol deutlich zu wenig Action geboten. Auch diesbezüglich deuten sich im ersten Drittel einige Aktionen an, um dem Zirkel des Gauners näher zu kommen, doch das wirkt alles recht wahllos zusammengeschustert und ohne erkennbaren roten Faden. Sobald sich Mali dem Übel annähert, sind zumindest Ansätze von Spannung auszumachen, die jedoch mit der Rückbesinnung zu Alexa sogleich wieder abflachen, zumal das Timing mitunter ungünstig ausfällt.
So kraftvoll der Titel auch anmutet und so überzeugend und nuanciert die beiden Hauptdarstellerinnen auch performen, - die unausgegorene Mischung zündet zu keiner Zeit und lässt überdies einen Bruce Willis so ganz am Rande Mitleid erregend alt aussehen. Das Minimum an Action in Form kurzer Rangeleien reißt da zum Finale ebenso wenig heraus wie ein erahnbarer Twist.
3,5 von 10