Review

Plane & Simple


„Plane“ ist der neueste „Gerard Butler“, wäre früher ohne Umschweife in den Videotheken gelandet und erzählt vollkommen humorlos und sparsam von einem alleinerziehenden Vater und Piloten, der ein (zugegebenermaßen sehr dünn besetztes) Linienflugzeug wegen einem heftigem Sturm auf einer unbekannten Inselgruppe notlandet. Doch er, die Crew und die Passagiere sind noch lange nicht außer Gefahr, denn diese Insel wird von paranoiden, isolierten und brutalen Militärs besetzt, die natürlich Lösegeld riechen. Doch ein Gerard Butler trägt nicht nur die Verantwortung - sondern auch ein MG!

Wie einst „Air Force One“, „Cliffhanger“, „Rambo“ oder „Under Siege“?

Ich bin mir sicher, dass ich „Plane“ am Ende des Jahres in guter, richtig positiver Erinnerung haben werde. Nicht weil er ein so herausragender oder besonderer Actioner ist. Ganz im Gegenteil. Sondern weil er dermaßen straight, altbacken und klar in seinen Aktionen, Linien und Seiten ist, dass diese Einfachheit ein kleiner Genuss oder zumindest heutzutage eine Wohltat ist. Hier ist nichts doppeldeutig oder metaphorisch, nichts hinterhältig oder predigend, nichts verschachtelt oder verkopft. Butler spielt hier mal nicht den Überhelden, sondern eher den in die Enge getriebenen Piloten. Sein grimmiger Sidekick ist stabil und hart. Die Flug- und Shootaction sieht weder zimperlich noch billig aus. Der Dschungel und die Schwüle sind schwitzig-spürbar. Die Militia ist klassisch fies, gierig und Kanonenfutter. Die Geiseln überleben bei weitem nicht alle und ein spezieller Zweikampf in der Filmmitte ist gefühlt one-shot und besonders körperlich, authentisch, garstig. Ein altbackener, aber guter Söldnerfilm ist’s im Grunde auch. Da passt schon erstaunlich viel - eine bessere Note kann und will ich dennoch nicht springen lassen, da die Wow-Momente und Cleverness insgesamt fehlen. Aber nochmal: für das was er kann, macht und will ist „Plane“ imminent erfolgreich. 

Fazit: oldschool, geradeaus, flott, einfach und… gut? Ja, weitestgehend zumindest oberflächlich richtig unterhaltsam. Ein typischer Butler - im besseren Sinne. Muss manchmal sein, geht gut rein. Und genauso schnell wieder raus. Nicht nachhaltig, aber auch nicht zum Vergessen. Alles andere als das. 

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