Regisseur Chuck Russell, der mich bisher mit Genre-Perlen wie dem „Blob“-Remake und „Nightmare On Elm Street 3“ vorzüglich zu unterhalten wusste, enttäuscht mit „Die Prophezeiung“ hier auf fast ganzer Linie, was aber in erster Linie dem grenzdebilen Drehbuch geschuldet sein dürfte. Ich würde mich ja durchaus als Freund von auf christlicher Mythologie basierendem Okkult-Horror bezeichnen und finde auch, dass der vielgescholtene „Stigmata“ ein würdiger Beitrag zum Thema war. Doch was hier an einfallslosem, pro-christlichem Kitsch geboten wird, überreizt meine Toleranzgrenze bei weitem. Die Handlung ist über weite Strecken hoffnungslos vorhersehbar und scheint aus diversen Klassikern zusammengeklaubt, was das eigentlich Erschreckende an diesem Film ist. Die wie aus einem modernen Fantasy-Film stammenden CGI-Effekte sind es jedenfalls genauso wenig wie die bemühte, aber kaum vorhandene Atmosphäre oder der lächerliche Showdown. Starensemble, das zumindest wie im Falle Kim Basingers als besorgte Tante versucht, gegen den drögen Unfug motiviert anzuspielen, hin oder her – das Steuer herumzureißen vermag es auch nicht mehr. Dafür sorgen allein schon die zahlreichen Logiklöcher, denn warum die Charaktere jeweils so agieren, wie sie es tun, hinterfragt man besser nicht. Ärgerlicher, oberflächlicher Müll.