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Willie spielt im Kaufhaus den Weihnachtsmann. Dabei kotzen ihn nicht nur die Kinder an, auch das Personal geht ihm auf die Nerven und überhaupt säuft und vögelt er lieber durch die Gegend. Wenn sein Chef wüsste, dass er und sein Kollege sich nachts an den Safe ranmachen...

Billy Bob Thornton ist für die Hauptrolle des versoffenen und rumhurenden Drecksacks eine ziemlich gute Wahl, sein Willie ist zwar ein ungehobelter Penner, aber Thronton schafft es, ihn trotzdem halbwegs sympathisch wirken zu lassen. Dass seine Figur dabei im Verlauf des Films eine gewisse Wandlung durchmacht, wenn auch nicht so überzogen wie es sonst genretypisch vorkommt, ist vorhersehbar.
Tony Cox als sein Gehilfe und Kumpel sowie Lauren Graham als Freundin gehen in Ordnung. Brett Kelly als kleiner Storyanker Thurman konnte bei mir nicht punkten, zu dämlich und uninteressant bleibt seine Figur letztlich.
Spaßig ist überdies der Handlungsstrang mit John Ritter und Bernie Mac als Angestellte des Kaufhauses, die Willie loswerden wollen. Ritter verstarb noch vor der Veröffentlichung des Films, seine kurzen Auftritte hier sind das Sahnehäubchen. Wobei in „Bad Santa“ nicht alles Sahne ist.

Ja, den rotzigen Ton mitsamt seiner Geschmacklosigkeiten und den andererseits dramatischen Anstrich bei der Beleuchtung der Figur versucht Regisseur Terry Zwigoff in Gleichklang zu bringen. Klappt nicht so ganz, denn so bleiben beide Teile nicht so durchschlagskräftig, wie sie hätten sein können. Trotzdem sind beide Teile nicht verkehrt. Doch immer, wenn er in einen davon einschwenkt, würde ich von diesem gerne mehr sehen.
Das ganze Konstrukt mit Thurman hat mich nicht wirklich gepackt, was sich dadurch auf einen nicht unerheblichen Teil des Films auswirkt.

Schwarze Weihnachtskomödie mit dramatischen Elementen und einem herrlich fertigen Billy Bob Thronton. Auf der Humorseite ist man sich kaum für etwas zu schade, dramaturgisch versucht sich das Skript auch an der Charakterbetrachtung, im weiteren Verlauf allerdings leider immer weniger. So wirkt „Bad Santa“ nicht so richtig ausbalanciert, punktet aber mit vielen starken Einzelszenen.

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